Schlierenzauer geht in seine zehnte Saison

Stefan Kraft of Austria soars through the air during his jump in the men's large hill team ski jumping final at the Nordic World Ski Championships in Falun February 28, 2015. REUTERS/Kai Pfaffenbach (SWEDEN - Tags: SPORT SKIING TPX IMAGES OF THE DAY)
Die Skispringer eröffnen heute in Klingenthal die Weltcup-Saison.

Gregor Schlierenzauer geht es in seiner zehnten Weltcup-Saison vor allem um die Konstanz, seine jüngeren Teamkollegen Stefan Kraft und Michael Hayböck haben vor dem Auftakt in Klingenthal vor allem die Heim-Skiflug-WM auf dem Kulm als Topziel ausgegeben. Dieses Trio bürgte für Österreichs Skispringer in der Vorsaison für Top-Ten-Plätze und das soll auf jeden Fall gehalten werden.

Zehn Jahre

Schlierenzauer geht in seine zehnte Saison
ABD0040_20150104 - INNSBRUCK - ÖSTERREICH: Trainer Heinz Kuttin (AUT) während dem Probespringen im Rahmen der 63. Vierschanzentournee am Sonntag, 4. Jänner 2015, auf der Bergisel-Schanze in Innsbruck. - FOTO: APA/EXPA/JFK
Für den 53-fachen Weltcupsieger Schlierenzauer geht es im Alter von 25 Jahren und zehn Monaten bereits in seine erste zweistellige Saison. "Es ist in erster Linie natürlich einmal ein Riesen-Privileg. Zehn Jahre Weltcup ist schon etwas Besonderes, das hat nicht jeder. Ich freue mich wirklich, wenn es jetzt losgeht", sagte der Tiroler. "Der Sommer war sehr intensiv - von den Vorbereitungen her teilweise sehr gut, teilweise noch nicht ganz am Punkt, aber ich denke, es ist super, wenn es einmal losgeht, und man dann einmal im Rhythmus drinnen ist."

Klingenthal biete freilich nicht den "Winterbeginn wie man sich das vorstellt", aber darauf müsse man sich einstellen. "Ich denke, das richtige Winterfeeling wird dann erst nächste Woche mit Finnland kommen. Da hat man schon Bilder gesehen, dass es tief verschneit ist."

Konstanz als Ziel

In Sachen Zielsetzung für die Saisonhöhepunkte Vierschanzen-Tournee und Skiflug-Weltmeisterschaften auf dem Kulm will sich der insgesamt zehnfache Weltmeister auf nichts festlegen. "Wenn ich etwas hervorheben will: Mein großes Ziel ist einfach die Konstanz. Ich glaube, das ist einfach das Größte, was man als Athlet erreichen kann. Von Anfang bis zum Schluss eine gewisse Topkonstanz zu haben, das wäre natürlich der Idealfall und dem strebe ich nach", versichert Schlierenzauer und ergänzt, "wie dann der Bewerb heißt ist eigentlich egal, natürlich ist es bei der Vierschanzen-Tournee und speziell zu Hause umso schöner. Im Idealfall wäre es super, wenn man Anfang Jänner, Mitte Jänner in Topform wäre."

In den Verlauf seiner Karriere fällt wohl mit den Nordischen Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld eine weitere Medaillenvergabe in Österreich. "Ich denke noch nicht so weit. Ich habe natürlich ein Fernziel und die Vision ist natürlich 2019, das muss ich mir auch setzen. Aber es kann im Sport immer so schnell alles passieren, man muss in erster Linie einmal gesund bleiben und verletzungsfrei." Die Motivation sei jedenfalls auch im zehnten Weltcup-Jahr sehr groß. "Hoffen wir, dass es eine schöne, tolle, verletzungsfreie Saison wird."

Stefan Kraft hat als Tourneesieger und einem langen Kampf um den Gesamt-Weltcupsieg bis fast zum Schluss eine sensationelle Saison hingelegt. Ob die Erwartungen nun dementsprechend gestiegen sind? "Das ist schon eine Situation, die entwickelt sich über den ganzen Winter hin. Es ist ein Privileg, wenn man da einmal ganz vorne mitmischen darf, das muss einfach passieren. Natürlich habe ich mich so vorbereitet, dass ich die ganze Saison topfit bin und habe viel Kraft trainiert, weil die Saisonen immer länger und zäher werden."

"Großveranstaltung im Heimatland ist etwas Geniales"

Sein großes Ziel für 2015/16 ist für ihn glasklar: "Ja, die Skiflug-WM natürlich. Eine Großveranstaltung im Heimatland ist immer etwas Geniales. Da vielleicht eine Medaille mitzunehmen, das wäre ein großes Ziel und das man einfach jedes Wochenende ganz vorne mitmischen kann, Top-Ten-Springer ist und das über die ganze Saison hinweg", hofft der 22-jährige Salzburger. Kraft hatte im Vorjahr schon in Klingenthal mit dem zweiten Rang aufgezeigt. "Man muss schauen, wo man steht. Jetzt packt jeder einmal sein Zeug aus, aber ich möchte schon ganz vorne mitspringen, in den Top Ten und womöglich kann dann da alles passieren. Hoffen wir, dass wir am Anfang zwei coole Wettkämpfe haben."

Hayböck "bleibt bescheiden"

Sein Zimmerkollege und guter Freund Hayböck, der nur zwei Plätze hinter Kraft auch noch Gesamt-Fünfter im Weltcup war, "bleibt bescheiden": "Ich weiß, dass die letztjährige Saison unglaublich cool war. Da hat sehr viel zusammengepasst. Bis auf das Teamspringen am Anfang in Klingenthal war der Start perfekt, dann gleich zwei fünfte Plätze Kuusamo, zwei dritte Plätze Lillehammer und dann ist das Rad ins Laufen gekommen. Das hat halt dann bei der Tournee genauso zusammengepasst", erinnert der 24-jährige Oberösterreicher an seinen zweiten Tournee-Rang, den er mit dem ersten Weltcupsieg in Bischofshofen sozusagen krönte.

"Das Selbstvertrauen war perfekt, das Material, der körperliche Zustand. Damit man da wieder hinkommt, dafür braucht es viel harte Arbeit, das weiß ich. Aber ich bleibe eher am Boden. Man muss sich eigentlich wieder steigern, wenn man wieder dort sein will."

Der Gesamt-Weltcup ist für Hayböck kein großes Ziel. "Ein Ziel sollte etwas sein, wo man sich hinfokussiert, ein Moment ist. Das große Ziel wird auf jeden Fall die Skiflug-WM sein, weil eine Medaillenvergabe auf heimischen Boden habe ich noch nicht erlebt bis jetzt. Da wird es nicht so viele Möglichkeiten geben, Seefeld steht noch an 2019 und eben jetzt. Es ist das große Ziel, dass ich sehr cool fliegen kann."

Kommentare