Die Abschiedstournee des Martin Schmitt

Ex-Weltmeister Martin Schmitt befindet sich im Spät-Herbst seiner Karriere.
Der Skisprung-Oldie geht zum 18. und letzten Mal bei der Tournee an den Start und will nach Sotschi.

Das schönste Weihnachtsgeschenk hat es für Martin Schmitt schon vor der Bescherung am Heiligen Abend gegeben. Zum letzten Mal in seiner wechselvollen Karriere packte der 35-jährige Skisprung-Oldie nach den Feiertagen seine Tasche und machte sich auf den Weg zur Vierschanzentournee. "Ich freue mich, dabei zu sein", sagte Schmitt.

Zum Auftakt in Oberstdorf und beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen werden die Fans den einstigen Liebling der Ski-Nation zum 18. Mal bei der Traditionsveranstaltung ins Tal hinabschreien. Seit 1996 war Schmitt stets dabei, nach der 62. Auflage fällt für ihn der Tournee-Vorhang: "Olympia war meine Hauptmotivation, noch ein Jahr weiterzumachen. Man kann in jedem Fall davon ausgehen, dass das mein letzter Winter als Skispringer ist."

Um sich den Traum von seinen fünften Olympischen Winterspielen zu erfüllen, braucht es fast ein Wunder. Während die junge Generation um Severin Freund und Andreas Wellinger im Weltcup um Siege springt, schaffte es der Routinier im Continentalcup - der B-Liga des Skispringens - nicht einmal auf das Podium. "Die Sprünge funktionieren ganz gut. Die Ergebnisse hätten aber besser sein können", räumte Schmitt ein.

Platz zehn im Vorjahr

Das will er nun bei der Vierschanzentournee nachholen. "Ich muss mein Know-how bündeln und will mein Potenzial abrufen. Dann sollten Ergebnisse wie im Vorjahr drin sein", verkündete Schmitt zuversichtlich. Vor zwölf Monaten hatte der vierfache Weltmeister der Jahre 1999 und 2001 mit dem zehnten Platz in der Gesamtwertung alle überrascht.

Bundestrainer Werner Schuster glaubt allerdings nicht, dass dem Team-Oldie ein ähnliches Husarenstück gelingt. "Es ist unwahrscheinlich, dass er besser sein kann als im Vorjahr. Dann hätte er im Continentalcup gewinnen müssen", prophezeite Schuster. Für Schmitt geht es in erster Linie darum, den Sprung in das siebenköpfige A-Team zu schaffen, das nach den Neujahrsspringen nach Innsbruck und Bischofshofen weiterreist. Das traut Schuster dem unverwüstlichen Mannschafts-Olympiasieger von 2002, der seinen bisher letzten Sieg im Weltcup vor elf Jahren feierte, durchaus zu. "Er ist sehr fokussiert und zieht das durch. Er will noch mal die Chance auf Olympia wahren", sagte der Chefcoach.

Kommentare