Wie Saalbach-Hinterglemm trotz des Großevents sauber bleiben will

Ein überfüllter Mülleimer mit Essensverpackungen steht auf der Straße.
Die alpine Ski-WM 2025 will ein Vorreiter im Trennen, aber auch im Vermeiden von Abfall sein – und ist dabei umweltfreundlich unterwegs.

Zusammenfassung

  • Die alpine Ski-WM 2025 in Saalbach setzt auf Müllvermeidung und Recycling mit speziellen Recycling-Stationen.
  • Innovative Technologien wie eine KI-gestützte Mülltrennung und E-Müll-Lkw tragen zur umweltfreundlichen Abfallentsorgung bei.
  • Das „Circular WM-Konzept“ von Saubermacher fokussiert auf nachhaltige Bewusstseinsbildung bei Fans, Einwohnern und Mitarbeitern.

Mehr als 80.000 Fans spazierten in der ersten Woche der Ski-WM über die Fanmeile in Saalbach. Und 80.000 Fans machen viel Mist. Einen halben Kilo Abfall produziert ein Fan durchschnittlich pro Tag. Das ergibt zur Halbzeit eine Gesamtmenge von mehr als 40 Tonnen Müll.

Wer in den vergangenen Tagen die Dorfstraße entlanggegangen ist, hat sie bestimmt wahrgenommen. Die speziellen Recycling-Stationen. Vier verschiedenfärbige Mülltonnen zur einfachen Trennung des Abfalls.

Mehrere Mülltonnen für Recycling unter einem Schild in Saalbach.

Auffällig ist auch: Bis auf ein paar verlorene Handschuhe oder einen beim Après-Ski vergessenen Skihelm sieht man hier kaum etwas herumliegen. Abends werden Partyreste zusammengekehrt und später eingesammelt.

Auf dem Pflaster liegen zerbrochene Gläser und Plastikbecher.

Falsch eingeworfen

Die Mülltonnen werden täglich mit dem E-Müll-Lkw entleert. Damit soll dann auch die Entsorgung möglichst umweltfreundlich gemacht werden. Sollte der Ski-Fan zu später Stunde nicht mehr die richtige Mülltonne für seine Bierdose gefunden haben, hilft die KI im Lkw: Mittels Kamera erkennt sie die Fehlwürfe im Abfall und zeigt, um welche Art von Material es sich handelt.

Ein Müllwagen mit Werbung für die Ski-WM 2025 und den Entsorgungspartner Saubermacher.

Apropos Bierdose: Nicht jeder hebt die Dosen vom abendlichen Feiern auf, bis der Supermarkt wieder aufsperrt, in dem man Pfand für die Getränkebehältnisse bekommt. Die Recyclingstationen bieten dafür in der Fanmeile einen eigenen Kübel an, auf dem der freundliche Hinweis zu lesen ist, dass man mit der Abgabe seiner Flasche oder Dose 25 Cent für den guten Zweck spende.

Ein gelber Behälter für freiwillige Spenden für „meinTAL“ mit einer PET-Flasche und einer Getränkedose.

Verpackungen aus Kunststoff und Metall gelangen in Sortieranlagen und werden danach stofflich verwertet. Papier und Karton werden in Papierfabriken recycelt und werden wieder zu Papier.

Bio-Abfälle kommen als Ersatz für fossile Brennstoffe als Biogas zum Einsatz. Auch Glasabfälle werden sortenrein gesammelt und in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Der Restmüll gelangt in die thermische Verwertung.

Aufgeklärt

„Circular WM-Konzept“ nennt es die Firma "Saubermacher", die als Entsorgungspartner für den Müll verantwortlich ist. Ein wichtiger Punkt dabei ist auch, Bewusstsein zu bilden. Alle Event-Mitarbeiter wurden im Vorhinein geschult. Auch Fans und Einwohner werden aufgeklärt. Es ist ein explizites Ziel, „Bewusstsein für nachhaltige Werte in der Gemeinde zu stärken“, sagt Bürgermeister Alois Hasenauer.

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