Generationswechsel
Dem ÖSV-Team gelang es am Zwölferkogel zumindest, einige Schwächen und Probleme noch zu kaschieren, die Skination Österreich steht allerdings in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Der ÖSV muss sich für einen Generationswechsel wappnen, weil etliche Leistungsträger in absehbarer Zeit die Karriere beenden werden.
Vincent Kriechmayr (33), Stefan Brennsteiner (34), Manuel Feller (32) oder Daniel Hemetsberger (33) werden nicht mehr ewig fahren. Bei den Frauen befindet sich praktisch das gesamte Speedteam im Spätherbst der Karriere. Cornelia Hütter und Mirjam Puchner werden heuer 33, Stephanie Venier feiert den 32. Geburtstag.
Auch in den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf sucht man vergebens nach jüngeren, aufstrebenden Athleten.
Talente gesucht
Beim Blick in die Kaderlisten offenbart sich das große Dilemma im österreichischen Skisport. Während andere Nationen reihenweise Jungstars bejubeln, gibt’s im gesamten ÖSV mit Lukas Feurstein nur einen Läufer Jahrgang 2000 oder jünger, der schon einmal im Weltcup auf dem Podium stand.
Die Schweiz ist in dieser Hinsicht deutlich besser aufgestellt: Abfahrtsweltmeister Franjo von Allmen ist gerade einmal 23, dazu kommt der zweifache Medaillengewinner Alexis Monney (Jahrgang 2000). Erst letzte Woche feierten die Schweizer Abfahrer im Europacup in Crans Montana einen Sechsfachsieg.
Schwächen im Europacup
Dem ÖSV sind in gewisser Weise die Hände gebunden. Es fehlt bei vielen Jahrgängen schlicht an Qualität, auch die Goldmedaille von Raphael Haaser im Riesentorlauf kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Österreichs Männerteam in der Basisdisziplin enormen Nachholbedarf hat. Im Riesentorlauf-Ranking im Europacup finden sich in den Top 40 gerade einmal zwei ÖSV-Läufer.
Bereits im vergangenen Jahr hat der Skiverband mit Harald Kirchmair einen neuen Nachwuchschef installiert, auch nach dieser Saison stehen Rochaden an. So steht Sepp Brunner, Chef der Abfahrtsherren, vor der Ablöse. Unklar ist auch, wie es mit Alpinchef Herbert Mandl nach diesem Winter weiter geht.
Kommentare