Die hartnäckige Kirchgasser feierte groß
Im dritten WM-Bewerb von St. Moritz hatte der KURIER-Computer endlich seinen ersten Treffer: Bronze für Michaela Kirchgasser in der Kombination, Jubel bei den Beteiligten, und zwar mindestens so viel wie bei der 31-jährigen Salzburgerin.
Mit Laufbestzeit im Slalom sicherte sich Kirchgasser, die schon eine beherzte Abfahrt gezeigt hatte, wie 2015 den dritten Rang (Stichwort: "Osterhasenhocke", © Michaela Kirchgasser im Jänner in Altenmarkt-Zauchensee). Eine gewaltige Genugtuung für die Jung-Ehefrau, deren Gemahl Sebastian mitjubelte und am Augenzeuge wurde, wie die Bronzene nicht einmal ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel von einer Sektdusche verschonte, worauf der Boss im weißen Bademantel zu Udo Schröcksnadel wurde.
Es war die Retourkutsche für eine Rücktrittsaufforderung des obersten Skifahrers des Landes, die der Tiroler freilich nach wie vor bestreitet. "Schwamm drüber", sagte Michaela Kirchgasser am Freitagabend, "ich bin manchmal dünnhäutig, aber das ist mir echt hinten vorbeigegangen." Zumal sie nach dieser Medaille auch für die nächsten Bewerbe noch gefährlicher werden kann, denn das erste große Ziel ist erreicht und der Druck weg.
ZUM KURIER-WM-CENTER
Erfolg mit Handicap
Was hätte nicht alles werden können aus Michaela Kirchgasser, hätte sie nicht seit 2009 einen Knorpelschaden im Knie? Die Junioren-Weltmeisterin im Slalom von 2003 hätte wohl weit mehr Weltcup-Erfolge geholt als jene im Riesenslalom von Sierra Nevada 2007 und in den Slaloms von Kranjska Gora und Schladming 2012.
Doch verstecken muss sich die Filzmooserin mit ihrer WM-Bilanz keineswegs: Drei Mal Gold und einmal Silber mit dem Team, dazu Slalom-Silber 2013 und nun eben zwei Mal Kombi-Bronze, das ist mindestens ebenso beachtlich wie ihre Leidensfähigkeit. Der Blick geht nach vorn: Olympia 2018 vielleicht, WM 2019 "sicher nicht" – demnächst beginnt der Hausbau in Filzmoos.
Kommentare