Im Norden viel Neues: Was die ÖSV-Stars zum Winter-Auftakt erwartet

Im hohen Norden starten die Nordischen Athleten am Wochenende in den Weltcupwinter. Beim Auftakt in Ruka (Finnland) warten in allen Disziplinen Neuerungen.
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- Skispringen
ÖSV-Chefcoach Andreas Widhölzl ist wahrlich nicht zu beneiden. Der Weltverband hat den Top-Nationen über den Sommer einen Startplatz gestrichen (sechs statt sieben) – das trifft vor allem das ÖSV-Team als Gewinner des Nationencups mit einem schier unerschöpflichen Reservoir an hoffnungsvollen Nachwuchsathleten. "Ich muss Springer daheim lassen, die in den Top 15 landen würden", klagt Widhölzl.
Ein weiteres Novum: Vor dieser Saison mussten die Adler in den 3-D-Computerscanner, jeder Springer wurde genau vermessen. Das soll im Winter die Arbeit der Anzugskontrolleure erleichtern.

Tournee mit Frauen
Die Skispringerinnen, die in Abwesenheit von Gesamtweltcupsiegerin Eva Pinkelnig erst in einer Woche in Lillehammer in die Saison starten, sind heuer erstmals bei der Vierschanzentournee dabei. Am 30.12. heben die Frauen das erste Mal überhaupt in Garmisch ab, das Neujahrsspringen steigt in Oberstdorf. Im kommenden Winter könnte es dann im Idealfall zur Premiere der kompletten Vierschanzentournee der Frauen kommen.
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Mit Daniela Iraschko-Stolz, die ihre Karriere beendet hat, fehlt eine Skispringerin, die seit Beginn des Frauen-Weltcups dabei war. Keine Rücktrittsgedanken hegt derweil Simon Ammann. Der 42-jährige Schweizer geht in seine 27.(!) Weltcupsaison und erlebt noch einmal eine Premiere. Im Jänner gibt’s die 1. PolSki-Tour, eine kleine polnische Tournee auf drei Schanzen (Wisla, Szczyrk, Zakopane).
- Nordische Kombination
Es bewegt sich endlich was in der Nordischen Kombination. Die Saison beginnt am Freitag gleich mit einem neuen Wettkampfformat, dem sogenannten Individual Compact Race. Statt wie bisher 10 müssen die Kombinierer in diesem Bewerb nur 7,5 Kilometer laufen. Außerdem sind die Zeitrückstände nach dem Springen im Compact Race vorgeben: Der beste Skispringer erhält 6 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Nach hinten werden die Abstände immer geringer, sodass das gesamte Feld innerhalb von 90 Sekunden startet. Das soll für mehr Spannung und umkämpftere Rennen sorgen. „Ich finde das Format gut, glaube aber, dass es deshalb nicht andere Sieger geben wird“, sagt Johannes Lamparter, der amtierende Gesamtweltcupsieger.
- Langlauf
Der Österreichische Skiverband hat mit Falk Göpfert seit dem Sommer einen neuen Chefcoach. Auch Teresa Stadlober, die in den letzten Jahren von ihrem Vater Alois trainiert wurde, hat sich dem Deutschen angeschlossen. „Ich trainiere jetzt sehr viel mit unseren Männern. Davon profitiere ich“, sagt die 30-Jährige.
Für Stadlober ist die Tour de Ski um den Jahreswechsel das erklärte Saisonziel. Der Klassiker findet diesmal nur in der Schweiz (Davos) und in Italien (Toblach, Val di Fiemme) statt. In naher Zukunft könnte auch Österreich mit Obertilliach ein Austragungsort der Tour de Ski werden.
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