ÖSV-Athleten freuen sich auf WM 2019

Seefeld erhielt in Barcelona den Zuschlag für die WM 2019.
Gregor Schlierenzauer kann sich vorstellen, seine Karriere bis dahin fortzusetzen.

Der Österreichische Skiverband ist in den kommenden Jahren als Veranstalter von Großereignissen voll ausgelastet. Zu Snowboard- und Ski-Freestyle-WM 2015, Skiflug-WM 2016 und Biathlon-WM 2017 kam am Donnerstag auch noch die Nordische Ski-WM 2019 hinzu. Für ÖSV-Topathleten wie Gregor Schlierenzauer und Thomas Diethart ist die Heim-WM in Seefeld ein großer Anreiz.

Österreich wird 20 Jahre nach Ramsau am Dachstein erneut WM-Gastgeber für die Nordischen sein. Der Ex-Weltmeister und neue ÖSV-Skisprung-Cheftrainer Heinz Kuttin zeigte sich über den Zuschlag durch das FIS-Council (9:8 Stimmen im "Finale" gegen Oberstdorf) begeistert. "Für unsere nordischen Sportarten wird das ein Höhepunkt. Für viele unserer Athleten wird die Heim-WM ein langfristiges Ziel sein, vielleicht sogar wichtiger als die Winterspiele in Südkorea", meinte der Kärntner und freute sich, dass der ÖSV auch die Nordischen so stark unterstützt.

Heim-WM

Schlierenzauer, der Großschanzen-Weltmeister von Oslo 2011, kann sich nach der WM-Vergabe an seine Tiroler Heimat eine Fortsetzung der Karriere bis dahin durchaus vorstellen. "2019 ist weit weg, aber für mich ist es schon realistisch. Es ist nicht selbstverständlich, dass man als Sportler eine Heim-WM erleben darf", sagte der 24-Jährige zur APA. Für den nordischen Skisport in Österreich sei es generell eine tolle Sache und nach den Negativ-Schlagzeilen im Langlauf eine Chance für einen Neustart. "Auch Jugendliche und Kinder haben nun einen noch stärkeren Anreiz", betonte der Stubaier, dessen sportliche Heimat die Bergiselschanze ist.

Thomas Diethart, der aktuelle Tourneesieger, findet die Vergabe an Seefeld toll. "Schön, wenn man die WM im eigenen Land hat. Die Schanzen taugen mir jedenfalls sehr", sagte der 22-jährige Niederösterreicher. Die Heim-WM sei ein großes Ziel und ein Ansporn für ihn.

Viel Arbeit wartet

Bei der Seefelder Delegation in Barcelona war der Jubel nach der Entscheidung im Rahmen des 49. FIS-Kongresses groß. Doch schon am Samstag gab es in Barcelona ein Arbeitsgespräch mit der FIS. Noch heuer soll mit den Vorbereitungen begonnen werden, die Unterstützung von Bund und Land war schon vor der Kandidatur eingeholt worden.

Ein wichtiger Punkt ist die Errichtung des Flutlichts für die Innsbrucker Bergiselschanze (Großschanzenbewerbe) und die zwei temporären Stadien (Skispringen bzw. Langlauf) in Seefeld. "Planung und Genehmigungsverfahren werden noch heuer durchgeführt", sagte Robert Frießer, der Technische Leiter im Seefelder Organisationskomitee. 80 Prozent der Infrastruktur seien vorhanden, Adaptierungen seien an Loipen, Brücken und an der für die Titelkämpfe 1985 errichteten WM-Halle nötig.

Das Veranstaltungsbudget beträgt rund 17 Millionen Euro und soll durch TV-Einnahmen abgedeckt sein. Für sportliche und öffentliche Infrastruktur (ev. Vergrößerung der Fußgängerzone, Adaptierung des Bahnhofs) sind 12 Millionen budgetiert.

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