Ski-Fest am Semmering: 10.000 Fans und eine Hoffnung

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Mikaela Shiffrin ist die Favoritin am Semmering. Doch Stephanie Brunner könnte überraschen.

Es wird warm werden am Semmering, und windig auch. Doch der Regen hat der Piste nicht geschadet, der Riesentorlauf sollte heute vor zirka 10.000 Zuschauern ebenso planmäßig stattfinden wie der Slalom am Samstag (10.30/13.30/live ORF eins). Die Rennen sind der Auftakt zur Österreich-Serie im Damen-Weltcup. Fünf der kommenden sieben Bewerbe finden in Österreich statt (2 x Semmering, Nachtslalom Flachau, Abfahrt und Super-G St. Anton).

„Die Motivation muss bei allen Rennen gleich sein“, sagt Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. „Wenn man gewinnen will, sind alles nur Nebengeräusche.“ Jedoch: „Es ist natürlich eine zusätzliche Herausforderung, vor Heimpublikum zu starten.“

Auf wen es zu achten gilt:

Mikaela Shiffrin
Der „Zauberberg“ ist der Berg von Mikaela Shiffrin. Zuletzt wurden 2016 Rennen am Semmering ausgetragen, zwei Riesentorläufe und ein (Nacht-) Slalom. Shiffrin gewann alle drei. Und heuer scheint die 23-Jährige noch schwerer zu schlagen sein. In der Gesamtwertung liegt sie 501 Punkte vor der Slowakin Petra Vlhova, von elf Rennen hat sie sieben gewonnen. Mit einem Sieg im heutigen Riesentorlauf würde sie Alberto Tomba an Gesamtsiegen überflügeln (50), sollte sie am Samstag den Slalom gewinnen, überholt sie ihr Kindheits-Idol Marlies Raich (35 Siege). „Es wird immer schwieriger, nicht an diese Zahlen zu denken“, gibt sie selbst zu.

Federica Brignone
Unglaublich, aber wahr: Shiffrin führt die Riesentorlauf-Wertung NICHT an! Diese Ehre hat die Italienerin Federica Brignone. Mit den Plätzen zwei (Sölden), eins (Killington) und vier (Courchevel) ist die 28-Jährige in dieser Saison bislang die beste Riesentorläuferin.

Stephanie Brunner
Die österreichischen Ski-Damen sind stark in den WM-Winter gestartet und holten neun Podestplätze. Allerdings: Sieben der neun Podestplätze wurden in Speeddisziplinen errungen. Bei den Technikerinnen holten nur Bernadette Schild (im Slalom in Levi) und Stephanie Brunner (RTL in Killington) dritte Ränge. Für die 24-jährige Tirolerin war es der erste Podestplatz der Karriere. Am Semmering ist Brunner die größte ÖSV-Hoffnung auf einen Top-Platz.

Zuletzt zeigte sie mit einem starken ersten Lauf in Courchevel, dass die Form passt; am Ende wurde es Rang sechs für die Tirolerin. Dennoch zählt Jürgen Kriechbaum sie zu den Sieganwärterinnen: „Wenn ihr noch so ein Lauf wie der erste gelingt, ist sie ganz vorne dabei.“ Seit 21 Rennen wartet Österreich nun schon auf einen Damen-Sieg im Riesentorlauf. Am 7. März 2016 gewann Eva-Maria Brem im slowakischen Jasna.

Anna Veith
Vor zwei Jahren gab Anna Veith am Semmering ihr emotionales Comeback nach der schweren Knieverletzung – Rang 49. Längst ist der größte weibliche österreichische Ski-Star zurück, in Courchevel reichte es für die 29-Jährige für Platz sieben. Veith hat bereits auf dem Semmering gewonnen, 2012, lange vor ihrer Verletzung. Es war der bislang letzte Heimsieg am „Zauberberg“. Die Fans fragen sich: Wird Anna Veith wieder so stark, wie Anna Fenninger einmal war?

Elisabeth Görgl
Es ist schon 14 Jahre her, dass Elisabeth Görgl am Semmering (als Dritte) auf dem Podest stand. Im Mittelpunkt steht die 37-Jährige aber auch heute wieder, um 16.00 Uhr tritt sie mit ihrer Band auf.

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