ÖSV-Star Brennsteiner nach Aus: "Einer meiner bittersten Momente"

Bitter, bitter: Brennsteiner ging der Ski auf - ausgeschieden
Es muss Stefan Brennsteiner verdammt schwer gefallen sein, die Fassung zu bewahren. Viele andere hätten in seiner Situation die Ski wohl wutentbrannt durch die Gegend gepfeffert oder gar in Stücke gerissen, aber der Routinier zeigte in der bittersten Stunde Größe und gewann dadurch viele Sympathien.

Da erlebt Stefan Brennsteiner eine Heim-WM nur wenige Kilometer von seinem Heimatort entfernt und dann endet der große Auftritt nach nicht einmal zehn Sekunden, weil die Bindung aufgeht.
Wie geht's Ihnen?
Das ist eine meiner bittersten Stunden. Ich habe aber auch schon erlebt, dass es noch bitterer enden kann. Der Skisport hat mich schon einiges gelehrt. Wenn du etwa mit einer Verletzung wegfährst, ist es noch härter.
Können Sie erklären, was da nach zehn Sekunden passiert ist?
Wenn so was passiert, sagt man ja oft, dass man schlampig am Ski gestanden ist. Aber ich bin sicher schon viel schlampigere Kurven gefahren und der Ski ist dran geblieben. Es waren einfach saublöde Umstände. Das ganze Jahre ist mir der Ski nie flöten gegangen und dann passiert das hier nach zehn Sekunden.
Wird sich Ihr Servicemann etwas anhören müssen?
Was kann der groß tun? Der schaut jedes Mal hinten und vorne, ob alles passt. Der hat sicher gar nichts falsch gemacht. Ich glaube auch nicht, dass bei der Bindung was kaputt ist. Es hat halt nicht sein sollen.
Was schmerzt am meisten?
Es tut mir leid für die 150 Leute, die extra hergekommen sind und dann fahre ich nur zehn Sekunden. Seit fünf Jahren reden wir nur über diese Heim-WM. Ich habe mich riesig gefreut auf das Ganze und habe es geschafft, mich in eine Form zu bringen, wie nie zuvor. Wenn ich wenigstens meinen Standardfehler Innenski gemacht hätte. Im Moment bin ich einfach ratlos.
Der Skigott mag Sie offenbar nicht bei Großereignissen?
Irgendwas holt mich immer raus. Mir ist es sehr oft gelungen, dass ich bei Großveranstaltungen in einer tollen Form bin. Auch diesmal. Ich weiß nicht, was noch bitterer wäre: Wenn mir der Ski im zweiten Lauf zwei Tore vor dem Ziel aufgeht, ist es vielleicht noch bitterer. Aber im Grunde ist es schon wurscht.
War das Ihr letzter Auftritt bei einer WM?
Ich weiß es nicht. Im Moment ist der Blick nach vorne total schwierig. Motivation für die nächsten Tage finde ich gerade nicht.
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