Vor Herren-RTL in Sölden: "Wer weiß, wie viele Rennen wir fahren"

Startklar: Abfahrer Vincent Kriechmayr ist heuer auch im Riesentorlauf im Einsatz.
Die Österreicher hoffen auf Fortschritte in der Problemdisziplin Riesentorlauf.

Zwei sechste Plätze – das war die ernüchternde Ausbeute der ÖSV-Riesentorläufer im letzten Winter. Und es sagt einiges über die Personalprobleme in der Basisdisziplin des Skisports aus, dass nun nach Matthias Mayer ein weiterer Speedspezialist zum Hoffnungsträger im Riesentorlauf wird.

Vincent Kriechmayr fährt fortan dreigleisig und wandelt damit auf den Spuren von Aleksander Aamodt Kilde, der sich im vergangenen Winter als erster Abfahrer seit dem Franzosen Luc Alphand (1996/’97) den Gesamtweltcup sichern konnte. „Das geht jetzt, weil der Marcel nicht mehr da ist“, sagt Vincent Kriechmayr.

Mit dem Start im Riesentorlauf (10/13.30 Uhr/live ORF1) will der Oberösterreicher keineswegs seine Ambitionen auf die große Kristallkugel unterstreichen. „Das ist in meinem Fall sicher nicht das Ziel.“ Vielmehr ist der 29-Jährige froh um jeden Einsatz in Zeiten wie diesen.

„Wer weiß, was in diesem Winter alles noch passiert und wie viele Rennen wir fahren werden“, hält Kriechmayr fest. „Das war ein ausschlaggebender Punkt.“ Er selbst rechnet jedenfalls mit einer turbulenten Saison. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kalender so stehen bleibt. Es wird sicher wegen Corona zu Verschiebungen und Absagen kommen.“

Wunderdinge sind von Vincent Kriechmayr in seinem ersten Weltcup-Riesentorlauf seit knapp zwei Jahren keine zu erwarten. Auch seine Teamkollegen sind vor dem Heimrennen zurückhaltend. Nach der vergangenen Saison wurde zwar mit Mike Pircher und Ferdinand Hirscher ein neues Trainergespann für die Riesentorlauf-Spezialisten engagiert, doch ob die Maßnahmen schon jetzt greifen und erste Fortschritte erkennbar sind, ist fraglich. Sölden komme wohl noch zu früh, war vielerorts zu hören.

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