Slalom-Show in Schladming: Sieg für Strasser, Feller auf Rang 5

Slalom-Show in Schladming: Sieg für Strasser, Feller auf Rang 5
Nach dem Triumph in Kitzbühel gewann der Deutsche auch beim Nightrace. Manuel Feller verteidigte als Fünfter die Führung im Slalomweltcup.

Es hätten Manuel-Feller-Festspiele werden können. Alles war angerichtet. Aber der Fieberbrunner hat an diesem Mittwochabend auf der Planai in Schladming vor 22.500 Zuschauern gezeigt, dass er auch nur ein Mensch ist. 

Dass er am Ende Fünfter beim Nightrace in Schladming wurde, wirkt vielleicht im ersten Moment wie eine kleine Enttäuschung, doch es ist der sechste Top-5-Rang im sechsten Saison-Slalom. Im Weltcup verteidigte der Tiroler außerdem seine Führung. Zudem fehlten aufs Podest nur 12 Hundertstel.  

Lesen Sie hier die Reaktionen von Feller und Odermatt zum Riesentorlauf-Ergebnis

Slalom-Show in Schladming: Sieg für Strasser, Feller auf Rang 5

Jubeln durfte erneut der Wahl-Tiroler Linus Straßer.  Er siegte  vor dem Norweger Timon Haugan und dem Franzosen Clement Noel.  Straßer war vor zwei Jahren der erste deutsche Nightrace-Sieger und  ist heuer der erste Rennläufer seit Marcel Hirscher 2019, der mit der Halbzeitführung gewinnen konnte. „Ich habe das Momentum mitgenommen. Skifahren ist so extrem mental. Im Moment tu ich mir damit sehr leicht“, freute sich der Münchner, der in Kirchberg wohnt, über seine eigene Leichtigkeit. „Das, was ich nicht beeinflussen kann, daran denke ich gar nicht.“ Dahinter stecke harte Arbeit, die die Menschen rundherum gar nicht mitbekommen. 

Feller: "Es tut weh"

Feller, der sich in Topform befindet und im  Riesentorlauf am Vortag sensationell Zweiter geworden war, haderte mit seinen Resultaten bei den Heim-Slaloms in Kitzbühel und Schladming: „Es tut weh, daheim einen vierten und fünften Platz einzufahren“, sagt Feller, der dennoch froh ist, gepunktet zu haben. „Ich hätte die Resultate von Dienstag und Mittwoch gerne umgedreht.“  Die vergangenen Tage hätten ihn körperlich stark gefordert. „Ich glaube, das eine oder andere Bier habe ich mir verdient.“

Mit einem verpatzten ersten Lauf lag Feller  zur Pause mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf Straßer auf Rang acht. Er war allerdings nicht der einzige Top-Slalomläufer mit Problemen im ersten Lauf. Viele kämpften mit dem ohnehin schon schwierigen Hang, die Piste war zudem durch warme Temperaturen und Regen schwer einzuschätzen. 

Der Stimmung im ausverkauften Zielraum hat das keinen Dämpfer verpasst. Für Jubel sorgte etwa der Ötztaler Fabio Gstrein, der von Rang 26 mit Laufbestzeit noch in die Top 10 fuhr. Auch Johannes Strolz kann einiges mitnehmen aus dem guten zweiten Lauf auf der Planai. „Ich hatte ein gutes Gefühl, bin gut in den Rhythmus gekommen.“ Ein Schritt nach vorne für den Vorarlberger. 

Enttäuscht war hingegen Adrian Pertl, der am Ende 22. wurde. „Insbesondere vor dieser Kulisse hätte ich mir mehr erhofft. Die Piste war gut, eine Aufholjagd im zweiten Lauf war eigentlich aufgelegt, wie man bei Fabio Gstrein gesehen hat.“ 

Im ausverkauften Zielstadion waren wie so oft auch Promis und Politiker  unter den Zusehern. Kanzler Karl Nehammer wurde auf der VIP-Tribüne Zeuge von einer kurzen Störaktion von einem Klimaaktivisten, der Farbe im Schnee verschüttete und sich damit explizit “an die Bundesregierung, nicht an die Skirennläufer“ richtete. Nehammer verurteilte die Aktion. Er setze sich weiter für härtere Strafen gegen Klimakleber ein, sagte er vor Ort. 

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