Slalomdamen in Nebenrolle: "Da müssen wir durch"

Lokalmatadorin Kirchgasser kam bei ihrem 7. Start in Flachau zum 4. Mal nicht ins Ziel.
Die Österreicherinnen mussten in Flachau einige Rückschläge hinnehmen.

Aller guten Dinge sind drei: Veronika Velez-Zuzulova holte am Dienstagabend beim Nachtslalom von Flachau ihren dritten Weltcupsieg. Die 31-Jährige aus Bratislava, die mit dem französischen Technik-Cheftrainer Romain Velez verheiratet ist und die auch mit dem französischen Team trainiert, verdiente sich neben dem Rekord-Preisgeld von knapp 70.000 Euro auch den Titel der Snow Space Princess – nichts Neues, sagte Velez-Zuzulova mit einem Lächeln, "mein Mann nennt mich auch Prinzessin. Allerdings immer nur dann, wenn ich nicht richtig trainiere." Am Dienstag hatte er Tränen in den Augen, als die Frau Gemahlin siegte. "Er ist seit vier Jahren mein Trainer, und er weiß genau, wie hart ich arbeite."

Veronika Velez-Zuzulova und ihre erst 20-jährige Landsfrau Petra Vlhova, die Siegerin von Åre, haben einen Ski-Boom in der Slowakei ausgelöst. Das staatliche Fernsehen überträgt die Rennen live, in Flachau waren fünf slowakische Journalisten dabei – und die Sitzplatz-Tribüne für die Weltcup-Technik-Rennen in Jasna am 5. und 6. März ist schon seit Dezember ausverkauft.

Mattes Ergebnis

Ob es an der Konzentration gelegen hat, am ungewöhnlich weichen Untergrund im ersten Durchgang oder der mit 13.500 Zuschauern erneut höchst ansehnlichen Kulisse in Flachau – Tatsache ist, dass die Österreicherinnen nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen konnten: Von einem Dutzend Starterinnen kamen nur vier in den zweiten Durchgang, und dort blieben nach den Ausfällen von Michaela Kirchgasser (Halbzeit-Achte) und Julia Grünwald (Halbzeit-19.) nur zwei in der Ergebnisliste.

Bernadette Schild setzte ihren zarten Aufwärtstrend mit dem 18. Platz fort, Eva-Maria Brem war als 26. die Letzte jener Damen, die es zwei Mal ins Ziel geschafft haben. Zuletzt mussten die ÖSV-Damen im Jänner 2009 ein derart schlechtes Resultat schlucken.

Cheftrainer Jürgen Kriechbaum war wenig überrascht: "Nach den Rücktritten von Kathrin Zettel und Nicole Hosp im letzten Jahr war klar, dass so etwas passieren kann, wenn Michaela Kirchgasser und Carmen Thalmann ausfallen. Es kann nicht immer perfekt laufen, da müssen wir durch."

Immerhin, es bleibt ein Lichtblick: Am Freitag wird wieder Nachtslalom gefahren, wieder in Flachau. Es wird kälter, die Piste härter, "und dann müssen wir wieder so offensiv ans Werk gehen wie sonst", sagt Kriechbaum. So eine rasche Gelegenheit zur Rehabilitierung gibt es auch nicht alle Tage.

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