ÖSV-Star Schwarz: "Dann werde ich mich anders orientieren"

Marco Schwarz hat für sich einige Lehren gezogen aus den turbulenten letzten zwei Jahren, in denen seine Karriere eine Vollbremsung hingelegt hat. Erst stoppte ihn ein Kreuzbandriss, dann musste sich der Kärntner einer Bandscheiben-OP unterziehen.
Inzwischen scheint das Schlimmste überstanden. "Ich bin sehr, sehr happy, weil mein Körper wieder mitspielt", sagte Marco Schwarz, der gerade mit seinen ÖSV-Teamkollegen einen Trainingskurs im Werzers Resort in Pörtschach absolviert.

Marco Schwarz ist voller Tatendrang
Kein Risiko
Der 29-Jährige lässt bewusst einige Übungen aus, um seinen Körper zu schonen. "Ich mach' keine Laufeinheiten und verzichte auch auf Sprünge, weil das mein Knie zu sehr reizt. Ich will einfach kein Risiko eingehen."
Das ist eine Konsequenz aus dem vergangenen Weltcup-Winter, in dem Marco Schwarz seinem geschundenen Körper mitunter zu viel zugemutet hatte.
"Ich war ein Getriebener, da habe ich letztes Jahr sehr viel dazugelernt. Der Körper hat die oberste Priorität. Wenn es zwickt, dann nehme ich mich heraus und gehe nicht mehr über den Schmerz drüber", sagt Schwarz.
Vor seinem Kreuzbandriss im Dezember 2023 (Abfahrt in Bormio) war der Allrounder in allen Disziplinen gestartet. So weit wird's nicht mehr kommen, aber der frühere Slalom-Gesamtweltcupsieger (2020/'21) wird im kommenden Winter zumindest wieder den Super-G in Angriff nehmen.
Deshalb reist Schwarz im August auch mit dem Abfahrtsteam nach Chile, um sich dort wieder auf das höhere Tempo einzustellen.
Die ÖSV-Trainer sehen Marco Schwarz in Zukunft auch in der Abfahrt, doch da winkt der 29-jährige Kärntner zumindest aktuell noch ab. Denn er hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, auch in seiner einstigen Paradedisziplin Slalom wieder richtig durchzustarten.
Ein schwieriges Unterfangen. Denn erstens ist die Dichte im Slalom so hoch wie in keiner anderen Disziplin, zudem ist der ehemals beste Slalomläufer der Welt mittlerweile in der Startliste weit zurückgerutscht.
Marco Schwarz kündigt deshalb an: Sollte er sich im Slalom plagen, dann wird er künftig auf diese Disziplin pfeifen.
"Wenn ich nicht mehr unter den Top 30 bin, dann werde ich mich anders orientieren. Wenn ich sehe, dass ich keine Chancen mehr habe, dann kann es sein, dass ich die Abfahrt dazunehme."
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Schwarz 500 Weltcuppunkte sammelt. Das würde ihm Startnummer 31 garantieren. "Bevor ich die 500 Punkte nicht habe, werde ich keine Abfahrt fahren."
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