Hirscher probt für die WM 2015
64 Tage sind es noch bis zur WM in Vail und Beaver Creek. Rund zwei Monate vor den Titelkämpfen trainierte Marcel Hirscher erstmals in diesem Jahr in Colorado. Der dreifache Gesamtweltcupsieger machte in den USA nicht nur wieder einmal mit dem Jetlag Bekanntschaft ("Den ersten Tag konnte man das Training nicht zählen"), sondern erlebte auch ein Zusammentreffen der besonderen Art: mit Österreichs Ski-Legende Pepi Gramshammer.
Im kommenden Februar könnten Hirscher und der 82-jährige Vail-Mitbegründer aus Tirol noch öfter aufeinandertreffen, dient doch der Gasthof Gramshammers in Vail erneut als Österreich-Haus. Wie schon 1989 und 1999 sollen dort rot-weiß-rote Erfolge gefeiert werden. Auch jene von Slalom-Titelverteidiger Marcel Hirscher, der einer der wenigen ÖSV-Läufer ist, die bereits fix für Colorado planen dürfen. "Auch das macht mich sehr relaxed", sagt der 25-Jährige, der heuer so entspannt wirkt wie selten zuvor.
Auch eine anderes WM-Szenario "übt" Hirscher schon dieser Tage: Die acht Stunden Zeitverschiebung bekämpft er damit, dass er sich keine Schwächen gibt. "Es gilt, das Ganze beinhart durchzuziehen. Einen Nachmittagsschlaf gibt’s nicht, vielmehr gilt es, gleich in der aktuellen Zeit zu leben."
Ein Facebook-Foto des Salzburgers zeigt, dass das mitunter leichter gesagt ist, als getan: Sein ehrlicher Kommentar dazu: "Boah Jetlag."
Warten auf Schnee
Wie es nach der Nordamerika-Tournee für Hirscher und Kollegen weitergehen wird, bleibt unklar. Weil in Frankreich noch immer kein Schnee liegt, sind die Herren-Rennen in Val d’Isère und die Damen-Rennen in Courchevel (jeweils Riesentorlauf und Slalom am 13. und 14. Dezember) gefährdet. Ersatzort für die Weltcup-Stationen wäre Åre in Schweden.
"Die Situation in Frankreich ist kritisch", sagt Atle Skårdal. Der Damen-Renndirektor hofft aber auf einen angekündigten Temperatursturz Mitte der kommenden Woche, um doch noch rechtzeitig genug Schnee produzieren zu können. Die Schneekontrollen in beiden Orten wurden aber bereits vorsorglich verschoben.
Die Erinnerungen sind gut an den Super-G in Lake Louise: Fünf Österreicher landeten vor einem Jahr in den kanadischen Rocky Mountains unter den besten acht: Matthias Mayer und Georg Streitberger komplettierten das Siegerfoto mit Aksel Lund Svindal – jenem Norweger, der in den vergangenen drei Jahren das Maß der Super-G-Dinge in Lake Louise war. Hannes Reichelt (6.), Max Franz (7.) und Joachim Puchner (8.) unterstrichen das geschlossen gute Mannschaftsergebnis, das am Sonntag möglichst wiederholt werden soll (19 Uhr MEZ, live ORFeins).
Podestplätze ja, Siege nein: 2010 gelang Romed Baumann die drittschnellste Zeit, 2012 Joachim Puchner. Auf einen Sieg im zweiten Speed-Rennen der Saison muss das rot-weiß-rote Team aber schon seit sechs Jahren warten: Seit Hermann Maier 2008 die restliche Ski-Welt mit sechs Zehntelsekunden Vorsprung distanzierte.
Konstante Leistung
Ins Aufgebot für die Abfahrt am Samstag hatte es Joachim Puchner nicht geschafft. Die besseren Startnummern hatten zugunsten von Florian Scheiber und Markus Dürager entschieden. Im Super-G-Team ist Puchner aber mit dabei. Auch wegen der konstanten Leistungen in den vergangenen Saisonen (8., 3., 7.).
Neben dem 27-Jährigen standen mit Mayer, Reichelt, Baumann, Striedinger, Streitberger, Kriechmayr, Schweiger und Franz neun der zehn ÖSV-Starter für den Super-G vor der Abfahrt am Samstag bereits fest. Über den letzten Platz will Herren-Chef Puelacher nach dem ersten Speed-Rennen der Saison entscheiden (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe).
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