Herren-Abfahrt auf "Kinderwiese"

ÖSV-Abfahrtstrainer Burkhard Schaffer kritisiert die ansonsten so selektive "Birds of Prey" in Beaver Creek.

Österreichs Abfahrts-Herren gehen kommende Woche in Lake Louise, Kanada, in die ersten Speedrennen der Olympiasaison. Am Freitag beendeten die ÖSV-Asse mit abschließenden Riesentorlauf-Fahrten in Vail ihren fast dreiwöchigen Höhen-Trainingsblock in Colorado. "Alles was zur Verfügung stand, haben wir ausgenutzt", zog Abfahrtstrainer Burkhard Schaffer ein zufriedenes Resümee.

Beim gemeinsamen Training mit den Amerikanern standen vor allem Materialtests im Vordergrund. "Skifahren ist nun einmal ein Ausrüstungssport", so Schaffer.

Voll des Lobes war Schaffer über Bode Miller. Der US-Routinier hatte zwar seine Familie dabei, ließ sich aber deshalb nicht von intensivem Trainingseinheiten abhalten. "Er ist am Anschlag gefahren. Wie ein Kind. In 14 Tagen ist er 13 Einheiten gefahren, manche davon auch am Nachmittag, also doppelt", erzählte Schaffer respektvoll.

Lake Louise wird wie immer ein "schweres Derby auf leichter Piste", der Abfahrtsklassiker in Beaver Creek eine Woche später allerdings leichter als sonst. Nur den unteren Teil der Raubvogelpiste können die Herren diesmal befahren, weil wegen der WM-Tests 2015 die Pistenarbeiten auf die neue Damenstrecke konzentriert wurden.

Freude hat Schaffer damit keine. "Es gibt kaum bessere Veranstalter als die hier in Beaver Creek. Aber die Champions League findet ja auch nicht auf einer Kinderwiese statt", übte er Kritik daran, dass die Herren diesmal die erste Rennhälfte auf der Damenstrecke zurücklegen müssen.

Damit entfallen einige spektakuläre Schlüsselstellen. "Auch Mut ist ein Abfahrts-Kriterium und soll belohnt werden", fordert Schaffer.

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