Fenninger auch im Super-G die größte Hoffnung

Fokussiert: Anna Fenninger auf der WM-Strecke in Beaver Creek.
Die Bilanz der österreichischen Damen in der zweitschnellsten Disziplin ist düster.

Zwei Siege in vier Saisonen – die Super-G-Bilanz von Österreichs Damen liest sich ähnlich düster wie jene in der Abfahrt (zwei Siege seit 2007). Der große Unterschied: Der letzte Erfolg im Super-G ist nicht sechs Jahre her, sondern acht Monate: Im März beendete Anna Fenninger die Durststrecke in Garmisch-Partenkirchen.

Die nächste Chance zur Bilanz-Aufbesserung bietet sich am Samstag in Beaver Creek (18.45 Uhr, live ORF eins, SRF2), wo Österreichs Sportlerin des Jahres wieder zum Kreis der Favoritinnen zählt. Die Statistik könnte vor dem ersten Super-G der Saison positiv stimmen, stellen Österreichs Damen doch in der zweitschnellsten Disziplin mit Andrea Fischbacher die Olympiasiegerin, mit Elisabeth Görgl die Weltmeisterin von 2011 sowie derzeit gleich acht Vertreterinnen in den Top 30 der Weltrangliste.

Unter dem neuen Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum hat sich im Sommer einiges geändert. Hat der 46-Jährige doch der Baustelle Speedbereich den Kampf angesagt. Mit dem Schneetraining wurde heuer später begonnen, zudem sollte sich durch junge Läuferinnen wie Hütter, Puchner oder Tippler der Druck auf die Arrivierten erhöhen.

Höhere Dichte

„Der Druck, dass von 13 Läuferinnen hier nur zehn starten können, hat sich positiv auf die Leistung ausgewirkt“, sagt Gruppentrainer Florian Winkler. „Speziell Anna (Anm.: Fenninger) zeigt Tag für Tag, dass sie gut dabei ist. Und die Jungen geben Gas. Wir sind insgesamt auf jeden Fall wieder stärker. “

Eine interessierte Beobachterin der Entwicklungen ist auch Ex-Rennläuferin und TV-Expertin Alexandra Meissnitzer. Die Speed-Spezialistin, die gemeinsam mit Renate Götschl und Michaela Dorfmeister für österreichische Seriensiege in Abfahrt und Super-G gesorgt hat, sieht in Fenninger das Potenzial für eine neue Teamleaderin. „Eigentlich würde ich mir eine zweite Fenninger wünschen“, sagt die Weltcup-Gesamtsiegerin von 1999. Die neue Konkurrenzsituation bewertet sie positiv: „Wir sind damals praktisch immer Qualifikation gefahren und haben damit ständig für Rennsituationen gesorgt.“

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