Die Jagd nach der Kristallkugel und eine Mutprobe im Slalom

Seit der Saison 2007/’08 warten die ÖSV-Herren schon auf einen Sieg im Super-G-Weltcup.

Als das letzte Mal ein Österreicher die kleine Kristallkugel für die Super-G-Wertung in Händen halten durfte, waren die meisten der heutigen Abfahrtsstars noch in Nachwuchsklassen unterwegs. Mehr als ein Jahrzehnt ist inzwischen vergangen, seit Hannes Reichelt der Supermann im Super-G war, seit der Saison 2007/’08 fährt der ÖSV in dieser Disziplin dem Gesamtsieg hinterher.

In keinem anderen Bewerb dauert die Durststrecke so lange an, in der Abfahrt konnte immerhin in der Saison 2011/’12 der letzte Kugelgewinner bejubelt werden (Klaus Kröll). Dabei galt der Super-G einmal als österreichische Domäne: Von der Saison 1997/’98 bis 2004 wurde die Trophäe sieben Mal in Folge gewonnen.

Ein Saisonsieg

Wobei zur Ehrenrettung der Österreicher vor dem ersten Super-G in diesem Winter in Lake Louise darauf hingewiesen werden muss, dass Hannes Reichelt & Co. in dieser Disziplin sehr wohl Erfolge einfahren konnten: Im vergangenen Winter gewann Max Franz nach der Abfahrt von Lake Louise auch den Super-G in Beaver Creek, Vincent Kriechmayr wurde bei der WM in Åre Zweiter.

Der große Gejagte ist in diesem Winter allerdings Dominik Paris: Der Südtiroler hat in der Vorsaison drei Super-G-Rennen gewonnen und sich auch die kleine Kristallkugel gesichert.

Lust auf mehr

Wenn Christian Mitter von seinen Vorgaben und Erwartungen spricht, dann ist häufig vom „Mut“ die Rede. Der neue Cheftrainer der österreichischen Ski-Damen hält seine Läuferinnen stets dazu an, frech und couragiert aufzutreten und sich nicht zu sehr über Platzierungen den Kopf zu zerbrechen. „Wenn man sich zu viel auf das Resultat versteift, dann vergisst man den Prozess dorthin, und dann wird es schwierig“, sagt der langjährige Coach der norwegischen Herren.

Im ersten Saison-Slalom in Levi haben die Österreicherinnen dieses Motto jedenfalls beherzigt. Gleich fünf ÖSV-Läuferinnen landeten in den Top 15, Katharina Truppe gelang mit Rang drei sogar der erste Stockerlplatz in ihrer Karriere.

Der Auftakt macht Mitter Lust auf mehr. Auch für den Slalom am Sonntag in Killington gab er seinen Läuferinnen einen Auftrag mit auf den Weg: „Wenn sie einen guten ersten Lauf erwischen, dann sollen sie im zweiten noch einen draufsetzen.“

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