Fenningers Schrecksekunde, Hirscher fährt Super-G
Hohe Temperaturen, hohe Hotel-Preise und hohe österreichische Erwartungen vor dem Ski-Weltcup-Finale in Méribel. Sowohl Damen wie Herren bestreiten am Mittwoch ihre letzte Abfahrt. Und in beiden Rennen haben weltmeisterliche Vertreter aus dem Salzburgerland noch Chancen auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Jene von Anna Fenninger sind jedoch seit einem wilden Sturz erheblich gesunken.
Angeschlagen
Fenninger hatte beim morgendlichen Einfahren am Dienstag bei schlechten Lichtverhältnissen eine Welle übersehen. "Ich bin schnell drüber, weit aufgestiegen und im Flachen gelandet." Und dann habe sie einen stechenden Schmerz im linken Knie verspürt. "Es ist mein schwaches Knie, das schon seit Jahren auf der Patellaspitze empfindlich ist."
Fenninger verzichtete auf die Teilnahme am Trainingslauf. Will aber ihre Verletzung ("Nur leicht verstaucht") nicht überbewerten. Favoritin für das Rennen und zugleich auf Platz 1 in der Abfahrts-Abschlusswertung ist Lindsey Vonn auch aus anderen Gründen. Weil sie 35 Punkte mehr als Fenninger hat und in beiden Trainingsläufen von Méribel speziell in den lang gezogenen Kurven die Schnellste war.
Ausgeglichen
Auch bei den Herren kommt’s zum Duell um die kleine Kristallkugel in der Abfahrt. Und zugleich zur Neuauflage eines finalen Zweikampfes, den es schon 2005 im Europacup gab. Damals belegten Kjetil Jansrud und Hannes Reichelt mit der exakt gleichen Punktezahl in der Gesamtwertung den ersten Platz. Reichelt: "Von mir aus können wir wieder ex aequo die Kugel holen." Jansrud taugt die Piste in Méribel.
Beim Europacup 2005 hatte Reichelt in Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf gepunktet, während Jansrud Disziplinensieger in Riesentorlauf und Slalom wurde. In Bewerben, die der Norweger längst zugunsten des Speed-Trainings vernachlässigt. Trotzdem wird Jansrud im Riesentorlauf von Marcel Hirscher immer noch viel zugetraut, weshalb sich der Salzburger noch nicht als Weltcupgesamtsieger sieht.
Fixer Start
Andreas Puelacher bestätigte am Dienstagabend nach der Mannschaftsführersitzung, dass Hirscher unabhängig von der Abfahrts-Punkteausbeute Jansruds im Super-G antreten wird. "Es ist kein schwieriges Gelände und auch im Hinblick auf den Riesentorlauf gut, dass er fährt", sagte der ÖSV-Herren-Rennsportleiter.
Hirscher wird bereits am Mittwoch nach Hochsayoven anreisen und am Donnerstag die langen Latten für den Super-G anschnallen. Es wird sein vierter Weltcup-Super-G in diesem Winter nach Beaver Creek (Ausfall), Kitzbühel (44.) und Saalbach (17.) sein. Beim Finale bekommen nur die Top-15 Punkte.
Kommentare