Fenninger gewinnt den Super-G in Bansko
Der Siegeszug der Anna Fenninger hat auch im Bansko-Super-G seine Fortsetzung gefunden. Die Doppelweltmeisterin von Beaver Creek schloss auch ihr drittes Weltcup-Rennen nach den Übersee-Welttitelkämpfen mit einem vollen Erfolg ab. Die Salzburgerin triumphierte bei ihrem zwölften Weltcuperfolg vor der Slowenin Tina Maze (0,16), der US-Amerikanerin Lindsey Vonn (0,28) und Nicole Hosp (0,55).
Fenninger übernahm damit auch die Führung im Disziplinweltcup, sie liegt 32 Punkte vor Vonn. Im Gesamtweltcup machte die Vail-Doppelweltmeisterin mit ihrem vierten Saisonsieg weitere 20 Zähler auf Maze gut, liegt acht Rennen vor Schluss nur noch 44 Zähler zurück. Maze hat im Saisonfinale mit den zwei noch ausstehenden Spezialslaloms noch zwei Chancen mehr, voll zu punkten.
Auf der dieses Mal gut präparierten "Marc Girardelli"-Strecke ließ sich Fenninger auch von einem kleinen Missgeschick nicht aus der Ruhe bringen, sie verlor einen Stock aus der Hand und benötigte drei Tore, um ihn wieder richtig zu greifen. "Das hat mich nicht drausgebracht. Ich bin froh, dass es so gut läuft zur Zeit. Ich versuche, das zu machen, was ich kann - schnell Ski zu fahren. Es ist schön, auf der Welle zu schwimmen."
Für die Super-G-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin war es erst der zweite Super-G-Sieg im Weltcup nach jenem 2013 in Garmisch-Partenkirchen. "Ich bin überglücklich, dass ich im Super-G auch im Weltcup wieder einmal gewonnen habe", sagte die 25-Jährige, die eine "unbeschreiblich schöne Zeit erlebt", die sie sehr genießen könne.
Das Duell
Was den Gesamtweltcup betrifft, stellt sie sich auf ein Duell bis zum Schluss mit Maze ein. "Tina ist auch sehr stark. Es sind noch einige Rennen. Meine Spur stimmt, ich will drinnenbleiben, aber ich sehe Tina als Favoritin, sie hat zwei Rennen mehr, in denen sie um Siege mitfahren kann. Aber man weiß nie, was passiert."
Ein Antreten im Slalom von Aare am übernächsten Sonntag schließt Fenninger aus, sie will mit den Kräften haushalten, weil es für sie auch noch um die Riesentorlauf-Kugel geht. Maze hat sich nach dem Doppel-Ausfall bei ihren Heimrennen in Maribor mit zwei zweiten Plätzen in Bansko wieder Selbstvertrauen geholt, wie sie erzählte: "Ich brauchte diese guten Resultate, um wieder positiv zu denken. Ich kämpfe und bin da. Anna fährt sehr gut, da muss ich muss dabeibleiben." Die Konkurrenz sei für sie eine Motivation, machte Maze deutlich, dass sie nach dem leichten Durchhänger wieder voll zurück im Trophäenkampf ist.
Vonn auf dem Podest
Vonn wurde nach ihrem verbalen Rundumschlag am Sonntag wegen der schlechten Pistenpräparierung zum Bansko-Ausklang mit Rang drei versöhnt. "Es ist ein schönes Gefühl, wieder auf dem Podest zu sein. Sie haben gut an der Piste gearbeitet. Hoffentlich kann ich nächste Mal noch ein bisschen schneller fahren, es geht ja um die kleine Kugel", sagte die US-Amerikanerin. Hosp war ebenfalls glücklich, dass es für sie nach dem Wochenende ein "versöhnliches Ergebnis" gab. Im Kombislalom war sie ausgefallen. Cornelia Hütter wurde Achte und Elisabeth Görgl Elfte.
Nach einer kalten und klaren Nacht präsentierte sich die Piste am Montag im renntauglichen Zustand. Am Sonntag hatte es nach dem Kombi-Super-G harsche Kritik von Vonn, Hosp und Co. gegeben. Auf die Damen wartete innerhalb von vier Tagen die vierte Super-G-Kurssetzung auf dem schwierigen Hang, verantwortlich war am Montag der italienische Speed-Trainer Alberto Ghezze.
Am Freitag waren die Rennläuferinnen nach der Besichtigung zur Untätigkeit verurteilt gewesen, Samstag wurden zumindest 13 Läuferinnen über die Piste gelassen, ehe wegen Nebels nach langer Wartezeit endgültig abgesagt worden war. Hosp war eine von ihnen, sie kam in den weichen Schnee und vermied einen Sturz knapp, trug aber Knieschmerzen davon.
Endgültig gestrichen wurde der ursprünglich für Bad Kleinkirchheim angesetzte Super-G, der am Freitag auch in Bansko nicht in Szene gehen konnte. Das Montag-Rennen war offiziell der Bansko-Bewerb. Auf dem Programm stehen für die Damen nun noch der Super-G und die Abfahrt am kommenden Wochenende in Garmisch-Partenkirchen, ein Riesentorlauf und ein Slalom in der Woche darauf in Aare und jeweils ein Bewerb in diesen vier Disziplinen bei der Finalwoche in Meribel.
Endstand | |||
1. | Anna Fenninger (AUT) | 1:14,59 Min. | |
2. | Tina Maze (SLO) | 1:14,75 | +0,16 |
3. | Lindsey Vonn (USA) | 1:14,87 | +0,28 |
4. | Nicole Hosp (AUT) | 1:15,14 | +0,55 |
5. | Elena Curtoni (ITA) | 1:15,15 | +0,56 |
6. | Viktoria Rebensburg (GER) | 1:15,25 | +0,66 |
7. | Tina Weirather (LIE) | 1:15,44 | +0,85 |
8. | Cornelia Hütter (AUT) | 1:15,49 | +0,90 |
9. | Nadia Fanchini (ITA) | 1:15,55 | +0,96 |
10. | Lara Gut (SUI) | 1:15,60 | +1,01 |
11. | Elisabeth Görgl (AUT) | 1:16,00 | +1,41 |
12. | Francesca Marsaglia (ITA) | 1:16,08 | +1,49 |
13. | Ilka Stuhec (SLO) | 1:16,25 | +1,66 |
14. | Dominique Gisin (SUI) | 1:16,55 | +1,96 |
15. | Federica Brignone (ITA) | 1:16,68 | +2,09 |
16. | Julia Mancuso (USA) | 1:16,71 | +2,12 |
. | Marie-Michele Gagnon (CAN) | 1:16,71 | +2,12 |
18. | Nicole Schmidhofer (AUT) | 1:16,79 | +2,20 |
19. | Fabienne Suter (SUI) | 1:16,90 | +2,31 |
. | Carolina Ruiz Castillo ( ESP) | 1:16,90 | +2,31 |
21. | Stacey Cook (USA) | 1:17,11 | +2,52 |
22. | Laurenne Ross (USA) | 1:17,25 | +2,66 |
. | Verena Stuffer (ITA) | 1:17,25 | +2,66 |
24. | Mirjam Puchner (AUT) | 1:17,39 | +2,80 |
25. | Marta Bassino (ITA) | 1:17,59 | +3,00 |
26. | Michaela Wenig (GER) | 1:17,83 | +3,24 |
27. | Wendy Holdener (SUI) | 1:17,86 | +3,27 |
28. | Klara Krizova (CZE) | 1:17,90 | +3,31 |
29. | Regina Sterz (AUT) | 1:17,91 | +3,32 |
. | Romane Miradoli (FRA) | 1:17,91 | +3,32 |
Weiter: | |||
35. | Tamara Tippler (AUT) | 1:18,18 | +3,59 |
42. | Andrea Fischbacher (AUT) | 1:18,98 | +4,39 |
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