Silber bei der Biathlon-WM für das ÖSV-Duo Lisa Hauser und David Komatz
Lange waren sie der Konkurrenz hinterhergehechelt, am Donnerstagnachmittag aber freuten sich Lisa Hauser und David Komatz in Oberhof wie die Schneekönige: Das Duo sicherte sich mit einer ausgezeichneten Schießleistung die Silbermedaille in der Single-Mixed-Staffel.
13,8 Sekunden fehlten auf Seriensieger Norwegen, nur sechs Mal mussten Hauser und Komatz nachladen - Marte Olsbu Røiseland und Wunderwuzzi Johannes Thingnes Bø handelten sich neben sechs Zusatzpatronen auch noch eine Strafrunde ein. Das hinderte Bø aber nicht am Gewinn der fünften Goldenen bei seinem fünften Start in Oberhof, damit hat der 29-Jährige seiner Karriere einen weiteren Rekord hinzugefügt.
Bei schwierigen Windbedingungen kam Italiens Duo Lisa Vittozzi und Tommaso Giacomel nach zwei Strafrunden und neun Nachladern mit 51 Sekunden Verspätung auf den Bronzerang.
So konnten die Österreicher im achten Bewerb der WM in Thüringen erstmals jubeln - bereits in der Mixed-Staffel hatten sie eine Medaille in Reichweite, landeten aber schließlich auf dem vierten Rang.
„Es war ein fast perfektes Rennen von uns beiden", sagte David Komatz, „die Schlussrunde war ein echter Genuss." Und Lisa Hauser verwies auf die schwierigen Rennen in den letzten Tagen, an denen wenig bis nichts klappen wollte. Die Erleichterung stand der 29-Jährigen in Form eines gar nicht mehr enden wollenden Grinsens ins Gesicht geschrieben.
„Umso schöner ist es jetzt, mit einer Silbermedaille dazustehen. Noch dazu in einem Teambewerb, denn so ist es gleich doppelt schön, weil sich das ganze Team miteinander freut."
Ursprünglich hatte der 31-jährige Steirer Komatz schon mit einem Top-sechs-Platz kalkuliert, doch von Runde zu Runde war klarer, was alles möglich sein würde an diesem abermals milden Tag. „Der Abstand nach hinten ist immer größer geworden", erkannte Komatz, während andere Teams am Schießstand strauchelten, konnte das rot-weiß-rote Duo seine Nachlader zügig abhaken und schon wieder in die Loipe gehen. „Das hat es für uns einfacher gemacht, denn wir haben gesehen: Der eine oder andere Nachlader kann passieren, wir sind aber trotzdem noch im Spitzenfeld dabei."
Für Lisa Hauser ist diese Medaille auch ein Motivationsschub für ihr letztes Rennen am kommenden Sonntag - die Tirolerin geht als Titelverteidigerin in den Massenstartbewerb. „Das gibt mir wieder Selbstvertrauen, nachdem es zuletzt nicht so gelaufen ist", gestand die 29-Jährige.
Am Freitag gönnen die Veranstalter den Athleten eine Ruhepause, am Samstag laufen dann Frauen und Männer ihre Staffelrennen. Das bedeutet freilich auch: Johannes Thingnes Bø hat alle Chancen, seinen Medaillenrekord auf sieben Goldene bei einer WM auszubauen. Und Marte Olsbu Røiseland ist mit vorerst 13 WM-Goldmedaillen in ihrer Karriere seit Donnerstag ebenfalls alleinige Rekordhalterin.
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