Shaun White schwer gestürzt

Die Olympia-Qualifikation hat der Snowboard-Star trotzdem geschafft.

Shaun White ist einer der Topstars bei den Olympischen Spielen. Dort hat der Snowboard-Superstar schon 2006 und 2010 Gold gewonnen. Bei den X-Games war er 13 Mal erfolgreich. Zuletzt war er in den Schlagzeilen nicht wegen seines Snowboards. White hat sich eine Villa gekauft in Malibu in Kalifornien. Neun Millionen Dollar soll er dafür dem TV-Produzenten Mike Fleiss gezahlt haben. Seine Nachbarn sind Schauspieler und Regisseure.

Aus diesen gesellschaftlichen Höhen hat sich White in die Niederungen der Olympia-Qualifikation begeben. White ist längst nicht mehr nur irgendein Olympiasieger und Werbemillionär. Er ist Firmen-Besitzer und Musiker. Eine Figur in einem Computerspiel und sogar ein Kaugummi-Geschmack ist nach ihm benannt.

Dennoch muss White sich in den Ausscheidungsbewerben durchsetzen. Seine beiden Goldenen hat der 27-Jährige in der Halfpipe gewonnen. 2014 in Sotschi kommt der Bewerb Slopestyle dazu, eine akrobatische Talfahrt über eine Art Hindernisparcours. Und der wurde White zum Verhängnis.

Der Kalifornier hat sich aber trotz eines schweren Sturzes für den ersten olympischen Slopestyle-Bewerb qualifiziert. Die Snowboard-Ikone ging am Donnerstag bei der US-Ausscheidung in Mammoth Mountain so schwer zu Boden, dass er minutenlang liegen blieb. Beim zweiten Lauf am Nachmittag blieb er dann aber souverän.

Nachdem er nun fix für den ersten Olympia-Bewerb am 8. Februar in Krasnaja Poljana qualifiziert ist, kämpft White auch noch um einen Startplatz in der Halfpipe. In dieser Disziplin hat er 2006 in Turin und 2010 in Vancouver Gold geholt.

"Das war der heftigste Sturz seit langem. Ich habe überlegt, aufzugeben", gestand White. "Jetzt bin ich aber wirklich dankbar dass ich ganz oben stehe und nach Sotschi fahre. Vorerst gibt es aber einmal ein Rendezvous mit einer Badewanne voller Eis."

Die Doppelbelastung ist für White eine Herausforderung. Der Mann, der schon mit 13 Jahre Profi wurde, sucht Herausforderungen. Mit dem Board hat er sich seit seinem Olympiasieg 2010 rar gemacht. Pflichtgemäß hat er jedes Jahr in der Halfpipe bei den X-Games verteidigt. Doch sonst? White sucht offenbar einen alternativen Zeitvertreib. Im Sommer tourt er mit seiner Band "Bad Things" als Lead-Gitarrist durch die USA.

White fiel 2012 auf, als er nach einer Feier in einem Hotel in Nashville randalierte. Das passte nicht zu ihm. Trotz aller Rock'n-Roll-Attitüde war er bislang nicht durch Exzesse aufgefallen. Wenig später willigte er ein, sich wegen seines Alkoholkonsums behandeln zu lassen.

Aber jetzt hat er wieder ein Ziel, die olympischen Spiele. Einer seiner Sponsoren hat ihm in Australien eine Halfpipe hingestellt, damit er im Herbst trainieren konnte. Und im November wurde ihm im Tiroler Stubaital ein Slopestyle-Kurs hingestellt, der dem von Sotschi ähnelt. Für die Spiele gab es einiges zu tun, denn bei den X-Games war White in dieser Disziplin nur Fünfter geworden. Der Sieg war an den Gold-Kandidaten für Sotschi gegangen, den Kanadier Mark McMorris.

Shaun White und seine Paradedisziplin:

Kommentare