Sensation in Kitzbühel: Erster Weltcupsieg für einen Engländer
Dave Ryding ist ein Platz in den Geschichtsbüchern des Skisports und seines Heimatlandes sicher. Der 35-Jährige ist seit Samstag der erste Engländer, der ein Weltcuprennen gewinnen konnte. Im Slalom von Kitzbühel stellte der Routinier das Ergebnis auf den Kopf und fuhr im zweiten Durchgang vom sechsten Platz noch zum Sensationserfolg. "Ich habe immer gekämpft und gearbeitet. Ich glaube, Kitzbühel mag mich."
Während die Topstars und Besten nach dem ersten Durchgang allesamt an der anspruchsvollen Kurssetzung scheiterten, spielte Dave Ryding all seine Routine aus und bestätigte, dass ihm der Ganslernhang liegt. 2017 war der 35-Jährige dort schon auf den zweiten Platz gefahren.
Ryding hat das Skifahren in seiner Heimat England erlernt. Bis zum 12. Lebensjahr war der Slalom-Spezialist nur auf einem kleinen Hang unterwegs, der mit Kunststoff-Matten abgedeckt war. "Da bin ich aufgewachsen."
Liverpool-Fan Ryding gewann vor den beiden Norwegern Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen. Dahinter landeten Michael Matt und Johannes Strolz auf den Plätzen vier und fünf. Matt, dem es in diesem Winter bislang nicht nach Wunsch gelaufen war, empfahl sich damit auf dem letzten Drücker noch für einen Olympia-Startplatz. Marco Schwarz wurde Zwölfter, Dominik Raschner 16..
Feller in Quarantäne
Fabio Gstrein, vor einer Woche beim Lauberhornslalom in Wengen als Vierter noch bester Österreicher, fabrizierte im ersten Durchgang einen schweren Fehler und verpasste die Top 30. Manuel Feller durfte wegen einer Corona-Erkrankung bei seinem Heimrennen nicht starten.
Der Tiroler meldete sich allerdings via Instagram und zeigte sich beim Training. Beim ÖSV hofft man, dass Manuel Feller bis Dienstag die Quarantäne verlassen kann und auf der Planai ein Comeback feiert.
Denn schon am Dienstag wartet auf die Slalom-Stars der nächste Klassiker. Das Night Race in Schladming ist zugleich die Generalprobe für die Olympischen Winterspiele in Peking. Wie in Kitzbühel sind 1000 Fans zugelassen, im vergangenen Jahr feierte Marco Schwarz einen Heimsieg.
1. David Ryding (GBR) 1:41,26 51,40 49,86 2. Lucas Braathen (NOR) 1:41,64 +0,38 51,57 50,07 3. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:41,91 +0,65 52,27 49,64 4. Michael Matt (AUT) 1:42,04 +0,78 51,73 50,31 5. Johannes Strolz (AUT) 1:42,06 +0,80 51,95 50,11 6. Tommaso Sala (ITA) 1:42,12 +0,86 51,52 50,60 7. Loic Meillard (SUI) 1:42,14 +0,88 51,95 50,19 8. Marc Rochat (SUI) 1:42,22 +0,96 51,36 50,86 9. Simon Maurberger (ITA) 1:42,27 +1,01 52,52 49,75 10. Filip Zubcic (CRO) 1:42,35 +1,09 52,14 50,21 11. Luke Winters (USA) 1:42,39 +1,13 51,95 50,44 12. Marco Schwarz (AUT) 1:42,47 +1,21 52,01 50,46 13. Luca Aerni (SUI) 1:42,75 +1,49 52,23 50,52 14. Linus Straßer (GER) 1:42,95 +1,69 52,10 50,85 15. Clement Noel (FRA) 1:42,99 +1,73 50,67 52,32 16. Dominik Raschner (AUT) 1:43,02 +1,76 52,16 50,86 17. Anton Tremmel (GER) 1:43,42 +2,16 52,55 50,87 18. Alex Vinatzer (ITA) 1:43,60 +2,34 50,59 53,01 19. Samuel Kolega (CRO) 1:45,14 +3,88 52,43 52,71
Ausgeschieden im 1. Durchgang: Erik Read (CAN), Alexander Choroschilow (RUS), Albert Popow (BUL), Manfred Mölgg (ITA), Tanguy Nef (SUI)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Stefano Gross (ITA), Sandro Simonet (SUI), Giuliano Razzoli (ITA), Sebastian Foss-Solevaag (NOR), Benjamin Ritchie (USA), Noel von Grünigen (SUI), Daniel Yule (SUI), Ramon Zenhäusern (SUI), Zan Kranjec (SLO), Kristoffer Jakobsen (SWE), Alexis Pinturault (FRA)
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