Schlierenzauer: "Rein skisprungtechnisch gewinnt er es"
Während Thomas Diethart und Thomas Morgenstern dem österreichischen Teil der Vierschanzen-Tournee entgegenfiebern, blickt Gregor Schlierenzauer mit anderem Blick in Richtung Innsbruck und Bischofshofen. Er hat die Gesamtwertung abgeschrieben, zu groß ist der Rückstand auf die Besten, die noch dazu besser in Form sind.
Schlierenzauer macht aus der Not eine Tugend und sieht jedenfalls durchaus auch Vorteile im Abschneiden wie er in einigen Fragen durchblicken lässt.
Ist es im Hinblick auf Februar vielleicht sogar gar nicht schlecht, dass Sie sich auf sich selbst konzentrieren und stärker an sich arbeiten können?
Gregor Schlierenzauer: "Auf jeden Fall. Ich würde sagen - es will alles genau so sein. Es wäre jetzt wahrscheinlich genau das Falsche gewesen, wenn ich mich mit kleinen Fehlern durchgeschummelt hätte und vielleicht bei der Tournee noch ordentlich mitgeredet hätte. Und dann wäre es wahrscheinlich im Februar genau das Quäntchen zu wenig. Man weiß, dass es so nicht reicht. Ich werde die Stationen, die kommen, als optimales Training nützen."
Wie ist es für Sie ist, wenn ein junger Springer aus dem eigenen Team ins Rampenlicht springt, denn das ist für Sie ja auch neu?
"Es hat das natürlich in den letzten Jahren eher selten gegeben, weil wir gesamtheitlich extrem stark waren. Da haben die Jungen, muss man fairerweise dazusagen, fast nie die Chance gehabt. Jetzt hat der Didl diese Chance genützt. Man sieht, dass es nicht unmöglich ist. Das Skispringen, wenn die Dinge zusammenpassen, kann einfach sehr leicht sein. Das ist auch für mich etwas Positives, ich sehe, was mir ein bisschen fehlt. Es ist sehr schön, das Ganze zu beobachten, auch für mich und es tut dem ganzen Team sehr gut. Oft ist es halt so, wie in meinem Fall, wenn man die achte Saison jetzt springt und immer als Topfavorit gehandelt wird, dann versucht man in jedem kleinsten Bereich optimal zu arbeiten und zu tüfteln. Irgendwann ist es vielleicht einfach zu viel, man muss den Schritt zurück gehen und sagen Okay und jetzt wieder Schritt für Schritt zurückkommen."
Lehnen Sie sich so weit hinaus und sagen, Diethart gewinnt die Tournee jetzt mit diesem Lauf?
"Wenn man nur die Technik anschaut, dann gewinnt er sie. Aber die Tournee schreibt oft andere Gesetze. Oft gibt es auch einen Dritten, der meistens lacht, es spielt auch das Wetter sehr stark eine Rolle und auch die mentale Seite. Rein skisprungtechnisch gewinnt er es."
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