Schild: Noch sechs Siege zum Gipfel

Marlies Schild sorgte für den 1. Erfolg der ÖSV-Alpinen in dieser Saison. Macht sie so weiter, ist sie bald die Weltbeste.

Und wieder hat es Marlies Schild geschafft: Ihr Start-Ziel-Sieg beim Slalom in Aspen mit zwei Laufbestzeiten war bereits der 30. der 30-jährigen Saalfeldnerin in einem Weltcuprennen.

Die amtierende Torlauf-Weltmeisterin hat damit die Kroatin Janica Kostelic eingeholt und sich in der ewigen Slalom-Bestenliste der Schweizer (Noch-)Allzeitgröße Vreni Schneider bis auf sechs Erfolge genähert. Und, schließlich: Marlies Schild hat dem Österreichischen Skiverband den ersten Sieg im laufenden Alpin-Winter beschert.

"Das erste Rennen in einer Saison ist nicht so leicht zu fahren", gestand sie später und setzte damit ihre Worte in Widerspruch zur scheinbar spielerischen Leichtigkeit, mit der sie meist zu ihren Siegen kommt. Doch dieser Schein trügt: "Die anderen schlafen ja nicht", sagte Schild, zudem sei es durchaus belastend, "wenn jeder glaubt, dass man eh gewinnen muss".

Um sich dieser Bürde entgegenzustemmen, arbeitet sie hart, auch im mentalen Bereich, "damit ich nicht unzufrieden werde, wenn es einmal nicht so gut laufen sollte".

Dabei hat sie seit ihrem schweren Trainingssturz vor drei Jahren (Trümmerbruch in Schien- und Wadenbein) eine Wandlung durchgemacht - der zuweilen übergroße Ehrgeiz ist einer tiefen Dankbarkeit gewichen, überhaupt noch sportlich aktiv sein zu dürfen.

Ausspannen im Pitztal

Noch am Sonntag machte sich die Technik-Spezialistin auf den Heimweg Richtung Europa, wo sie in den nächsten Tagen im Pitztal ausspannen will, in jenem Haus, das sie gemeinsam mit ihrem Freund Benjamin Raich gebaut hat.

Detail am Rande: Auch ihr Partner, der seinen nächsten Einsatz in Beaver Creek (Colorado) hat, konnte 30-jährig auf 30 Weltcupsiege zurückblicken. Inzwischen, da Raich 33 Lenze zählt, sind es 35. Den letzten feierte er übrigens am 11. Dezember 2009 in der Superkombination von Val d'Isère.

Herren

Die österreichischen Torlauf-Spezialisten bereiten sich unterdessen in Colorado auf ihren Weltcup-Saisonstart in Val d'Isère vor. Am Wochenende starteten Reinfried Herbst, Marcel Hirscher, Mario Matt und einige Kollegen bei zwei Rennen der NorAm-Serie (das Pendant zum Europacup) in Loveland, wobei nicht alles glattlief.

Herbst wurde am Samstag 17. und schied am Sonntag ebenso wie Marcel Hirscher aus, der 22-Jährige Salzburger kam im ersten Bewerb aber auf den zweiten Rang hinter dem Amerikaner Will Brandenburg, der an beiden Tagen der Schnellste war. Mario Matt belegte die Plätze 4 und 2 und bestätigte damit seinen Aufwärtstrend, der seit Jahresbeginn eine lange Durststrecke abgelöst hat.

Die inzwischen fast schon lästige Frage nach der Wahrscheinlichkeit der Damen- und Herren-Rennen in Val d'Isère am 10. und 11. Dezember beantwortet Streckenchef Emmanuel Couder kurz und bündig mit "Wir kämpfen."

Der Internationale Skiverband hat seine Schneekontrolle von Montag auf Mittwoch dieser Woche verschoben, ab Donnerstag sollen die Temperaturen in Savoyen endlich sinken. "Wir beschneien derzeit zwischen 12 und 14 Stunden pro Tag", sagt Couder, der auf Hilfe durch die Wetterumstellung von Herbst auf Winter (es soll wirklich schneien!) setzt.

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