Schild auf Schneiders Spuren

Schild auf Schneiders Spuren
Die "Sportlerin des Jahres" greift vor der WM in Schladming nach dem 34. Slalomsieg im Weltcup.

Vreni Schneider. Die ehemalige Schweizer Skirennläuferin war Marlies Schild schon in der letzten Saison eine stete Begleiterin. Fragen nach dem Rekord der Technik-Spezialistin (34 Slalom-Siege) wiederholten sich beinahe genauso regelmäßig, wie die Siegesinterviews mit Marlies Schild selbst.

Doch die ewige Auf-Schneiderei könnte am Samstag ein Ende haben. Mit dem 34. Sieg beim ersten Slalom in Levi (Finnland) würde Österreichs frisch-gekürte Sportlerin des Jahres mit der heute 47-jährigen Ski-Ikone gleichziehen. "Natürlich wäre das für mich etwas Besonderes", sagt Schild – denn: "Ich habe Vreni schon als Kind bewundert."

Druck will sich die vierfache Slalom-Weltcupsiegerin vom greifbaren Rekord aber keinen machen lassen: "Ich versuche, mit Spaß mein Ziel zu verfolgen. Irgendwann werde ich es schon erreichen", sprach’s lächelnd und steckte entspannt die Hände in die Hosentaschen.

Mit 31 Jahren geht Marlies Schild gelassen an die Aufgaben heran, die vor ihr liegen. Eine Eigenschaft, die sie nach Rückschlägen und sechs Knieoperationen auf die harte Tour gelernt hat.

Willenskraft

Dabei wäre die Karriere der gebürtigen Steirerin, die mit Lebensgefährten Benjamin Raich im Tiroler Pitztal lebt, 2008 fast zu Ende gegangen. Nach einem Trainingssturz in Sölden (Trümmerbruch im Schien- und Wadenbein sowie Bruch des Schienbeinkopfes) folgten monatelange Rehabilitation und Ungewissheit. Aber die Slalom-Königin kämpfte sich zurück und war alsbald dominanter als zuvor. "Ich bin überzeugt davon, dass sie in Levi wieder um den Sieg mitfahren wird", sagt Damen-Cheftrainer Herbert Mandl, der aber davon ausgeht, dass die anderen Läuferinnen zur Favoritin aufgeschlossen haben.

"Ich bin in Form, der Rest wird sich zeigen", sagt die Slalom-Weltmeisterin, die neben der Rekord-Jagd noch ein zweites großes Saisonziel hat: die Titelverteidigung im Februar in Schladming.

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