Hirscher deklassiert die Konkurrenz

Feiertag im Hause Hirscher: Der dreifache Gesamtweltcupsieger aus Annaberg im Salzburger Land hat am Freitag mit dem Riesenslalom von Åre sein 25. Weltcuprennen gewonnen. Und wie: Im ersten Flutlicht-Riesentorlauf der Weltcup-Geschichte legte der 25-Jährige 1,22 Sekunden zwischen sich und den zweitplatzierten Amerikaner Ted Ligety, Stefan Luitz lag als Dritter bereits 1,50 Sekunden zurück.

„Es läuft immer besser und besser“, sagte der Dominator des gestrigen Abends mit einem breiten Grinsen im Gesicht, „die Burschen haben einen Superjob gemacht. Mir macht’s sehr viel Spaß.“ Die Burschen sind speziell bei seiner Skifirma Atomic zu finden, die den Rückstand auf Ted Ligetys Ausrüster Head inzwischen weitgehend aufgeholt haben.

Jubiläum

Mit seinem Jubiläumssieg hat Hirscher zum wegen eines Achillessehnenrisses außer Gefecht gesetzten Norweger Aksel Lund Svindal an zwölfter Stelle der ewigen Bestenliste aufgeschlossen. Die nächsten Österreicher: Franz Klammer (26 Siege), Stephan Eberharter (29), Benjamin Raich (36) und Hermann Maier (54). An der Spitze thront der Schwede Ingemar Stenmark, dessen 87 Erfolge wohl noch lange Bestand haben werden. Im Riesenslalom ist Hirscher mit dem elften Sieg nun die Nummer sieben der Welt, die besten Österreicher sind Benjamin Raich und Hermann Maier mit je 14 Erfolgen.

Im Gesamtweltcup hat er seinen Rückstand ebenfalls verringert – nicht zuletzt, weil der führende Norweger Kjetil Jansrud bereits im ersten Lauf ausschied. Ausgeschieden ist auch der Deutsche Felix Neureuther, der nach der Belastung durch den stark drehenden Kurs wieder über Rückenschmerzen klagte – ein Start im Slalom am Sonntag erscheint ungewiss.

Immerhin sprang Teamkollege Luitz in die Bresche; der Allgäuer erreichte im Ersatzrennen für Val d’Isère seinen dritten Podestplatz – die ersten beiden hatte er im „echten“ Val d’Isère geholt.

Die Geschlagenen

Die übrigen Österreicher konnten nicht Schritt halten. Ausnahme: Benjamin Raich, der Siebenter wurde und nach zwei vierten Plätzen in den ersten beiden Rennen haderte: „Ich habe den Weg ans Limit nicht gefunden.“ Riesenslalom-Spezialist Philipp Schörghofer (18.) sucht weiter nach sich selbst: Material, Technik, Psyche, „alles zusammen ergibt eine Kettenreaktion. Wenn man Selbstvertrauen hat, geht alles leichter. Im Training geht’s ganz gut – im Rennen nicht.“

Einen kleinen Erfolg hingegen durfte der 23-jährige Salzburger Roland Leitinger (21.) für sich verbuchen: In seinem sechsten Weltcup-Einsatz kam er erstmals in die Punkteränge.

Für die Herren steht am Sonntag (10.30 und 13.30 Uhr) in Åre Aare ein Slalom auf dem Programm. Mit einem weiteren Sieg oder Platz zwei würde Hirscher die Weltcup-Führung erobern.