Für Anna Veith ist Olympia zu Ende
"Die Zeiten haben gesprochen", sagte ÖSV-Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum am Montagmittag südkoreanischer Zeit, und die teaminterne Qualifikation hat Stephanie Venier und Ramona Siebenhofer ins Aufgebot neben der bereits zuvor mit einem Fixplatz ausgestatteten Cornelia Hütter befördert. Die Vizeweltmeisterin aus Tirol markierte im zweiten Training von Jeongseon die Tagesbestzeit (1:39,75 Minuten) und blieb dabei acht Hundertstelsekunden vor der Italienerin Sofia Goggia und 35 Hundertstel vor der Amerikanerin Lindsey Vonn.
Mit Platz vier schaffte die Steirerin Ramona Siebenhofer eine Punktlandung (+0,70) – denn genau dieser Rang war für die direkte Qualifikation für das Rennen am Mittwoch (Start um 3 Uhr MEZ) gefordert.
Der vierte Startplatz ging per Trainerentscheidung an eine weitere Steirerin, nämlich Nicole Schmidhofer, die Achte wurde (+1,27 Sekunden). Weder Anna Veith (21./+2,36) noch Tamara Tippler (23./+2,73) hatten sich wirklich aufgedrängt. Die Silbermedaillengewinnerin des olympischen Super-G spürt "extrem, dass ich hier den Riesenslalom mitgenommen habe, die Belastungen, den Druck auf die Knie und den Umfang der ganzen Arbeit mit all den Materialtests. Ich bin jetzt schon lange hier und brauche inzwischen jedes Gramm." Für Veith sind die olympischen Winterspiele damit vorbei. Die Salzburgerin wird sobald wie möglich nach Hause fliegen, um sich vor den nächsten Weltcuprennen zu regenerieren. "Energiemäßig geht es mir schlecht. Ich merke, dass mich die extremen Belastungen hier doch mitgenommen haben", so Veith.
"Fast gestorben"
Und Super-G-Spezialistin Tippler wäre nach einem "Riesenfehler im oberen Streckenteil fast gestorben. Danach hat mir der Speed gefehlt: Wo ich am Sonntag noch 30 Meter weit gesprungen bin, waren es heute nur zehn, ich habe gewusst, der Kas ist gegessen. Aber es ist ja nicht das letzte Rennen meiner Karriere, und deswegen werde ich am Mittwoch noch einmal trainieren und Material testen."
Die fix qualifizierte Cornelia Hütter ist die Montagsfahrt "von der Linie her anders angegangen als am Sonntag, was definitiv nicht der richtige Weg war." Eine Aussage, die von Platz 15 (+1,78) unterstrichen wurde. Gleichwohl hatte das Training auch sein Gutes für die Steirerin: "Es ist cool, dass heute so viele Nationen eine Qualifikation gefahren sind, da kann ich mir viele Videos anschauen und rausfinden, was in welcher Passage schnell ist."
Die ursprünglich für Freitag geplante Kombination wird bereits am Donnerstag stattfinden. "Wir erwarten für Freitag schlechte Sicht, Neuschnee und viel Wind", sagte FIS-Renndirektor Atle Skårdal am Montagnachmittag. Damit hat Olympia 2018 einen weiteren alpinen Super-Tag, denn auch der Herren-Slalom ist für Donnerstag geplant.
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