Denifl Dritter in Oslo
Der Tiroler Willi Denifl hat seine gute WM-Form auch beim Saison-Finale des Weltcups der Nordischen Kombination in Oslo ausgespielt. Im letzten Wettkampf, der im "alten" Format mit zwei Sprüngen von der Holmenkollen-Großschanze und einem 15-km-Langlauf ausgetragen wurde, klassierte er sich am Samstag an der dritten Stelle. Der 32-Jährige hielt sich nach Rang fünf im Springen bis zum Schluss in der Spitzengruppe und musste erst im Zielsprint dem Franzosen Jason Lamy Chappuis und dem deutschen Vortagssieger Eric Frenzel den Vortritt lassen.
Denifl lieferte in der Loipe wie schon beim Vizeweltmeistertitel im Teamsprint eine starke Vorstellung. Im Ziel hatte er 1,5 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Dreifach-Weltmeister Jason Lamy Chappuis (FRA), der sich 0,4 Sekunden vor seinem Nachfolger als Gesamtsieger, dem deutschen Weltmeister Eric Frenzel, durchsetzte. Der ÖSV-Athlet stellte damit seine bisher beste Weltcup-Platzierung erneut ein, er stand zum vierten Mal als Dritter auf dem Podest, zum dritten Mal im WM-Winter.
Denifl musste fast eine halbe Minute auf Frenzel (3. des Springens) aufholen und das gelang ihm noch auf der ersten Runde. "Es war ein geniales Rennen, ich konnte von Anfang an Druck machen. Es hat weh getan und war auf des Messers Schneide, ob ich durchkomme. Zum Glück war ich stark genug, mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden", erklärte der Stubaier. "Es ist schön, mit diesem Gefühl in die Pause zu gehen."
Der 20-jährige Salzburger Mario Seidl lieferte nach den Rängen fünf und sechs in Almaty in der viel stärker besetzten Holmenkollen-Konkurrenz als Siebenter (52,8 zurück) eine weitere Talentprobe ab.
Lamy Chappuis zieht mit Gottwald gleich
Vize-Weltmeister Bernhard Gruber kam hingegen mit der Schanze nicht wie erhofft zurecht (15.) und musste sich schließlich mit dem 14. Gesamtrang begnügen. Er hatte vor fast fünf Jahren das bisher letzte Rennen nach diesem Modus gewonnen. Der Gasteiner vergab auf der letzten Station die Chance auf den angepeilten dritten Gesamtrang und wurde Vierter. Christoph Bieler, der Neunte nach dem Springen, belegte in Oslo den 15. Rang. Gruber und Bieler hatten für die zwei Saisonsiege des ÖSV-Teams gesorgt. Mario Stecher hat wegen einer Knieverletzung nur fünf von 17 Saisonbewerbe absolviert.
Lamy Chappuis erreichte nach drei Gesamtsiegen in Serie den zweiten Endrang. Mit seinem 23. Weltcupsieg, dem dritten der Saison, stellte er die Marke von Felix Gottwald ein und ist als ex-aequo-Vierter der bestplatzierte aktive Athlet. Die Bestenliste wird vom Finnen Hannu Manninen mit 48 Erfolgen angeführt.
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