Nächste Runde im Duell FIS gegen Van Deer: "Das war eine Drohung"

Henrik Kristoffersen and Marcel Hirscher
Nachdem das Logo von Hirschers Skifirma überklebt werden musste, beruft sich die FIS auf die Statuten. "Glücklicherweise kam es durch das Eingreifen der FIS zu keinem Regelverstoß"

Auf die Aussendung von Van Deer-Red Bull Sports vor dem Nacht-Riesentorlauf in Schladming hatte die FIS schnell reagiert. Keine halbe Stunde vor dem Start hatte die Skifirma von Marcel Hirscher angekündigt, seine drei Läufer (Henrik Kristoffersen, Timon Haugan, Charlie Raposo) erstmals mit Skiern ins Rennen zu schicken, auf denen das Firmenlogo zu sehen ist.

Ein Hirsch als Tribut an den Firmengründer und Rekordweltcupgesamtsieger Marcel Hirscher. Und ein roter Bulle als Hinweis auf den prominenten Miteigentümer aus Fuschl, der seit einigen Monaten 50 Prozent der Anteile am Ski-Startup besitzt.

Wenige Minuten nach der Aussendung flatterte den Verantwortlichen von Van Deer-Red Bull Sports bereits ein Anwaltsschreiben ins Haus. FIS-Präsident Johan Eliasch drohte den Läufern des Hirscher-Rennstalls mit dem sofortigen Entzug der Rennlizenz, sollte das Firmenlogo nicht überklebt werden.

Nächste Runde im Duell FIS gegen Van Deer: "Das war eine Drohung"

"Wir wollen das nicht auf dem Rücken unserer Sportler austragen", sagte Anton Giger, Geschäftsführer von Van Deer-Red Bull Sports, schon kurz nach dem Erhalt des Anwaltsschreibens der FIS und ließ das umstrittene Emblem überpicken.

Der Weltverband ließ sich mit einer offiziellen Erklärung länger Zeit. Mehr als 24 Stunden nach dem Rennen in Schladming ließ die FIS eine Erklärung veröffentlichen. "Dies war eine höchst Drohung, die Sportler in Gefahr bringen hätte können", war da zu lesen.

Die Van-Deer-Skifahrer und Hirschers Unternehmen könnten sich jedenfalls glücklich schätzen, dass die FIS so schnell reagiert habe. "Glücklicherweise kam es durch das Eingreifen der FIS zu keinem Regelverstoß."

Wie es in diesem Konflikt weitergeht? Für die FIS-Verantwortlichen ist die Sachlage klar. "Für die Zukunft kann es keine Sonderbehandlung für einen Skihersteller geben und es können auch keine Privilegien gewährt werden, wenn es um die Herstellerkennzeichnung geht."

Kommentare