Nach Horrorsturz auf der Streif: Kryenbühl schwer verletzt

FIS Alpine Skiing World Cup in Kitzbuehel
Der Schweizer zog sich eine Gehirnerschütterung, einen Bruch des rechten Schlüsselbeines sowie einen Riss des Kreuz- und Innenbandes im rechten Knie zu.

Die erste von zwei Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel in dieser Ski-Weltcup-Saison ist am Freitag von Stürzen überschattet worden. Der Schweizer Urs Kryenbühl zog sich bei seinem Aufprall nach dem Zielsprung eine Gehirnerschütterung, einen Bruch des rechten Schlüsselbeines sowie einen Riss des Kreuz- und Innenbandes im rechten Knie zu. Das teilte der Schweizer Verband Stunden nach dem Rennen mit. Glimpflicher ging der Crash des US-Amerikaners Ryan Cochran-Siegle aus.

Kryenbühl hatte bei seinem Sprung einen hohen Luftstand, bekam dann Übergewicht nach vorne und prallte mit Oberkörper und Kopf auf den Boden. Laut ersten Information war er kurz danach ansprechbar, bevor er mit dem Hubschrauber abtransportiert wurde. Eingehende Untersuchungen im Spital ergaben schwere Verletzungen, für den 26-Jährigen ist die WM-Saison damit vorzeitig beendet. Kryenbühl werde voraussichtlich am Samstag in die Schweiz zurückkehren, hieß es von Swiss-Ski.

Auslöser mehrerer Stürze

Der Zielsprung war in der Vergangenheit schon Auslöser für einige der schwersten Kitzbühel-Stürze. 2008 crashte der US-Amerikaner Scott Macartney an der Stelle und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. 2009 erwischte es Daniel Albrecht im Abschlusstraining. Auch der Schweizer erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen. Nach mehr als dreieinhalb Wochen erwachte er am 12. Februar aus dem Koma.

SKI WELTCUP IN KITZBÜHEL 2021: ABFAHRT DER HERREN: URS KRYENBÜHL (SUI)

Cochran-Siegle verlor ein Stück weiter oben auf der Strecke, nämlich auf der berüchtigten Traverse, die Kontrolle und kam zu Fall. Er riss dabei das Sicherheitsnetz aus der Verankerung und zerstörte es. Laut Jury-Funk habe der 28-Jährige vor seinem Abtransport über nur leichte Schmerzen geklagt. Später hieß es vom US-Skiverband, er habe sich eine leichte Halswirbelfraktur zugezogen. Abgesehen davon gehe es ihm aber gut, Cochran-Siegle befinde sich schon wieder im Team-Hotel. Die Abfahrt am Samstag sowie den Super-G am Sonntag in Kitzbühel werde er jedoch auslassen.

"Es tut mir sehr leid"

Nach weiteren wetterbedingten Verzögerungen wurde das Rennen nach rund drei Stunden und der Startnummer 30 abgebrochen. Es habe unten vor der Traverse konstanten Rückenwind gegeben, teilweise auch böigen Wind, erklärte FIS-Renndirektor Emmanuel Couder.

Couder und Hannes Trinkl, die als Duo den mit Corona infizierten Markus Waldner in der Rolle des Chef-Renndirektors des Internationalen Skiverbandes (FIS) bei den Hahnenkammrennen vertreten, bedauerten den folgenreichen Sturz. "Wir wissen, dass sich die Strecke von einem Tag auf den anderen ändern kann. Wir haben nachgearbeitet, aber es kam der Wind dazu, der Speed war extrem hoch, viel höher als in der Vergangenheit", sagte Couder. "Es tut mir sehr leid. Das ist genau das, was wir nicht in der Abfahrt wollen. Wir werden alles versuchen, um in den nächsten Tagen sichere Rennen zu haben", erklärte Trinkl.

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