Mit Selbstvertrauen nach Hochfilzen

Mit Selbstvertrauen nach Hochfilzen
Der erfreuliche Auftakt soll vor heimischem Publikum Fortsetzung finden.

Die österreichischen Biathleten gehen dank des gelungenen Saisonauftakts mit deutlich gestärktem Selbstvertrauen in die Heimbewerbe in Hochfilzen. Durch zwei Podestplätze von Dominik Landertinger und Christoph Sumann sowie weitere zwei Top-Sechs-Ergebnisse hat sich das Team des neuen Cheftrainers Remo Krug überraschend schnell wieder ganz vorne etabliert. Kein Wunder, dass die Vorfreude auf das Heimspiel von Freitag bis Sonntag im frisch verschneiten Pillerseetal diesmal besonders groß ist.

"Das waren wichtige Ergebnisse und wir kommen mit sehr viel Selbstvertrauen in die Heimat", betonte der Hochfilzener Landertinger, der seine fast zweijährige Durststrecke in Östersund mit Rang zwei im Einzel beendet hatte. Auch Sumann trumpfte als Dritter im Sprint bereits früh in der Saison auf und brennt schon auf die Wettkämpfe in seiner neuen Wahlheimat Tirol. "Ich bin scheinbar doch noch nicht zu alt für Biathlon. Es ist gut zu wissen, dass ich es noch kann", meinte der vor dem Saisonstart noch sehr zurückhaltend gewesene Routinier.

Auch vom neuen Cheftrainer ist durch den geglückten Auftakt viel Druck abgefallen. "Die Richtung stimmt", stellte Krug zufrieden fest und hofft auf die Fortsetzung des Trends vor Heimkulisse. "Österreich war in Hochfilzen immer recht gut. Wir kommen jedenfalls froher Erwartung dort hin. Es ist eine Verpflichtung für uns, dort gut auszusehen", sagte der Deutsche.

Die schnellstmöglich wiedererlangte Stärke nimmt auch ÖSV-Biathlonchef Markus Gandler mit Genugtuung zur Kenntnis. "Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass es so gut gelaufen ist. Davon haben wir zwar geträumt, aber erwarten kann man das nicht, weil es doch viele Veränderungen gegeben hat. Wir sind natürlich sehr froh", erklärte Gandler.

Die Entscheidung, den zuvor in Ruhpolding tätigen Krug zum neuen Chefcoach zu machen, scheint goldrichtig gewesen zu sein. Die Abkehr vom unter seinen Vorgängern Reinhard Gösweiner und Alfred Eder gepflogenen Prinzip der zwei Trainingsgruppen und neue Reize in der Vorbereitung trugen bereits unerwartet früh Früchte. "Er ist momentan der richtige Mann für uns, das hat sich bestätigt. Aber der Erfolg hat viele Väter und geht weiter zurück. Und auch die Sportler scheinen alles richtig gemacht zu haben", stellte Gandler im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur klar.

In Hochfilzen hat die Mannschaft aus dem Vorjahr etwas gutzumachen, damals gab es erstmals nach drei Jahren keinen Podestplatz. Davor hatten das ÖSV-Staffeln drei Jahre in Folge geschafft, 2011 wurde das ÖSV-Quartett Fünfter. Einen Heimsieg in einem Einzelbewerb hat es überhaupt noch nie gegeben, am Stockerl stand zuletzt Simon Eder 2009 und 2010 in der Verfolgung als jeweils Zweiter.

Derartiges ist Eder auch diesmal durchaus zuzutrauen, wenngleich er in Östersund in der Loipe noch deutlichen Aufholbedarf offenbarte. Am Schießstand traf der noch bis kurz vor Saisonbeginn erkrankte Schnellschütze am Wochenende aber mit allen Schüssen ins Schwarze, die Plätze sechs und elf waren die erfreuliche Ausbeute. Daneben zeigte auch Fritz Pinter als Sechster im 20er und als Zwölfter in der Verfolgung erstmals seit langem wieder auf. Einzig Daniel Mesotitsch, in der Vorsaison der Konstanteste im Team, blieb ein Spitzenplatz noch verwehrt.

Der Kärntner dürfte deshalb am ehesten der Wackelkandidat in der Hochfilzen-Aufstellung sein, denn Julian Eberhard drängt sich mit drei Siegen im IBU-Cup regelrecht auf. Die Entscheidung über die mögliche Rochade fällt aber voraussichtlich erst am Donnerstag. Derlei "Sorgen" hat das ÖSV-Damenteam traditionellerweise nicht. Vereinzelte Weltcup-Punkte sind auch in Hochfilzen das Ziel, in Östersund misslang das noch.

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