Mayer und die "ewige" Schuhrandprellung
Nach zehn Tagen Pause ist Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer in Gröden erstmals wieder auf Skiern gestanden. Grund für die Unterbrechung war die nach wie vor nicht ganz ausgestandene Schuhrandprellung an beiden Beinen, die er sich Mitte Oktober vor dem Saisonstart in Sölden zugezogen hatte. Seitdem ist "Durchbeißen" für den Kärntner zur Normalität geworden.
Eigentlich grenzt es an ein Wunder, dass Mayer den Super-G in Lake Louise auf Platz zwei beendet hat. Denn längere Zeit schmerzfrei sei er während der Übersee-Tournee nie gewesen. "Mehr als ein, zwei Fahrten jeden Tag ist nicht gegangen. Ich habe dazwischen immer wieder Pause gemacht", berichtete Mayer in Südtirol. "Ich habe schon Schmerzmittel genommen die ganze Zeit. Sonst wäre es sowieso nicht gegangen."
Unter Schmerzen
Aufgrund der Verletzung, die er beim Super-G-Training erlitten hatte, hatte er bereits für den Riesentorlauf in Sölden w.o. geben müssen. Mayer wollte ursprünglich so lange pausieren, bis die Schmerzen komplett abgeklungen sind, revidierte sein Vorhaben dann aber. "Ich habe probiert zu fahren, als wir in Österreich waren, bevor wir nach Amerika rübergeflogen sind. Da nur unter Schmerzen eigentlich. Ich habe aber gesagt, ich fliege trotzdem rüber."
Auch in Kanada und den USA stellte sich aber keine Besserung ein. "In Lake Louise hab ich auch das erste Training deswegen ausgelassen. Das Wochenende habe ich durchgebissen." Gerade nach dem Super-G in Beaver Creek seien die Schmerzen allerdings sehr heftig gewesen. "Ich wollte eigentlich den Riesentorlauf auch fahren, aber an das war nicht zu denken."
Dabei hatte er sich für die aktuelle Saison einiges vorgenommen. Mayer wollte im Riesentorlauf voll angreifen, zusätzlich auch Slalom trainieren, "weil im Riesentorlauf nur mehr Slalomfahrer so richtig eine Chance haben". Diese Pläne musste er aber zurückschrauben, da er die wenigen schmerzfreien Tage für das Speed-Training nutzte. "Es hat schon wieder einiges durcheinander gebracht."
Großer Respekt vor Svindal
Ein Mayer in Bestform hätte wohl auch Aksel Lund Svindal ernsthaft die Stirn bieten können. Wobei: "Aksel ist natürlich in einer Form, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich, auch wenn ich topfit bin, auf dem Niveau mitfahre. Dass er so stark zurückkommt, damit habe ich nicht gerechnet."
Nun wolle er von Rennen zu Rennen schauen. Am Mittwoch sei er wieder schmerzfrei gewesen - und das ohne Hilfsmittel. "Ich weiß nicht, wie es bleibt. Aber ich hoffe, dass es sich so beruhigt hat, dass es anhält", sagte Mayer. Am Sonntag möchte der 25-Jährige eventuell beim Riesentorlauf in Alta Badia am Start stehen. Einer der Helikopterflüge, die die FIS für den Transfer nach der Abfahrt am Samstag organisiert, ist für ihn reserviert. Definitiv entscheiden werde er aber erst nach dem Rennen.
Davor gilt es noch, aus Super-G und Abfahrt das Maximum rauszuholen. "Ich werde alles probieren, habe auch jetzt schon mit meinem Servicemann lange herumgetan", verriet er. Der Kärntner fährt heuer mit einer neuen Bindung, die für ihn persönlich noch in der Testphase stecke.
Im Vorjahr war Mayer in Gröden als Siebenter in der Abfahrt bester Österreicher gewesen. Im Super-G hatte er nicht das Ziel gesehen.
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