Hirscher: „Rennfahren ist nicht an die Karriere gebunden“

Hirscher: „Rennfahren ist nicht an die Karriere gebunden“
Marcel Hirscher freut sich nach der langen Saison erst einmal auf den wohlverdienten Urlaub.

Nix ist fix beim siebenfachen Gesamtweltcupsieger: Marcel lässt sich nach wie vor alle Optionen offen. Mit gutem Grund: Beim letzten Mal, als der 29-Jährige zum Heliskiing nach Kanada reiste, kehrte er mit der Erinnerung an eine „g’scheite Brez’n“ zurück. Nun geht es wieder in die Rocky Mountains, „und ich weiß ja nicht, was im Sommer passiert“.

Passiert nichts Unerwartetes, wird er wohl „weitermachen wie bisher“. Bis dahin sollten auch die neuen Verträge mit Kopfsponsor Raiffeisen und Ausrüster Atomic fertig sein. „Beim Weltcup-Finale in Åre habe ich mir gedacht, schade, dass es nicht weitergeht, aber jetzt denke ich mir, gut, dass die Saison vorbei ist.“

Hirscher: „Rennfahren ist nicht an die Karriere gebunden“

Hirschers Sammlung von Trophäen ist deutlich gewachsen.

Die Option, verstärkt auf die schnellen Disziplinen zu setzen, ist reizvoll, aber zeitaufwändig, die Option Aufhören ist eher keine, „wobei das Rennfahren für mich ja nicht an die Karriere gebunden ist. Wenn ich auf einer Eispiste fahren will oder zwischen den Stangen, fahr’ ich auf die Reiteralm, da sind die Bedingungen sowieso meist besser als im Weltcup. Und die Beschleunigung, die man auf Eis erzielen kann, ist für mich das Höchste der Gefühle.“

Am Ende seiner bislang erfolgreichsten Saison mit dem schweren Handicap Knöchelbruch im August wollte sich Marcel Hirscher beim Pressegespräch seines Sponsors Raiffeisen nicht auf den einen Moment festlegen, der ihm besonders in Erinnerung bleiben werde. „Das wäre auch unfair all den anderen Momenten gegenüber.“

Schockerlebnisse

Doch die Siege in extremis wie in Adelboden und Madonna di Campiglio und der Beinahe-Ausfall im ersten Lauf des Riesenslaloms von Åre, der Hirschers Bestzeit auch nicht verhindern konnte, „das waren Schockerlebnisse, die brennen sich richtig ins Hirn ein“. Und was wünscht sich der beste Alpine der Gegenwart? Vor allem bessere Quartiere und besseres Essen. „Als das spanische Fußball-Team bei der EM 2008 in Österreich war, gab es für deren Mittagsruhe ein Fahrverbot rund ums Hotel. Bei uns geht die Guggenmusik drei Meter vor dem Zimmer vorbei. Und in Åre hab’ ich jeden Abend Essen gehen müssen, um etwas Vernünftiges zu finden. Dabei weiß jeder, wie wichtig es für mich ist, so schnell wie möglich ins Zimmer zurückzukommen, um mich auf das nächste Rennen vorzubereiten – da will ich nicht zwei Stunden unterwegs sein. Da haben wir noch viel Luft nach oben.“ Und Gleiches, sagt Hirscher im Einklang mit den Kollegen und den Verantwortlichen des Weltverbandes, gelte auch für die Pistenpräparierung.

Und wie geht’s weiter? „Irgendwann wird mich mein Trainer Mike Pircher anrufen und fragen, was ist, gehen wir Skifahren? Und dann werd’ ich sehr schnell wissen, ob es mir taugt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es dieses Mal anders sein könnte.“ Was Marcel Hirscher sonst noch alles zu sagen hatte, sehen Sie im KURIER-News-Interview auf SchauTV.

Hirschers Zukunft

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