Romy-Gala: Was Hirscher zu seinen Karriereplänen sagte
"Bald ist wieder Winter und dann geht's wieder weiter", sagte der Ski-Superstar am Samstagabend.
14.04.19, 11:44
Österreichs Ski-Superstar Marcel Hirscher hat am Samstag bei der Romy-Gala" auch über seine Karriereplanung gesprochen. Der Salzburger wurde in der Wiener Hofburg für den TV-Moment des Jahres - seinen Sieg im Schladminger Nachtslalom - geehrt und meinte zum Abschluss seiner Dankesrede: "Ich freue mich aktuell, wenn der Sommer kommt. Aber bald ist wieder Winter und dann geht's wieder weiter."
Hirscher ist zweifacher Olympiasieger, siebenfacher Weltmeister, achtfacher Gesamtweltcup-Sieger und Gewinner von 67 Weltcup-Rennen. Bei einem Pressetermin vor einem Monat hatte der 30-Jährige offengelassen, ob er weitermachen wird.
Marcel Hirscher über seinen Romy
"Diese Frage stelle ich mir täglich wahrscheinlich bis zu 100 Mal und ich habe noch keine Antwort", beantwortete Hirscher die Frage, die seit Wochen die ganze Nation beschäftigt - macht er nun weiter oder nicht? "Egal welche Entscheidung es sein wird, es wird keine einfache sein, aber sicherlich gute, weil mit der Entscheidung, keine zu haben - wie es jetzt ist - ist es nicht lustig", sagte der Familienvater mit einem Schmunzeln.
Die Auszeichnungen wie die Romy würden ihn sehr ehren und seinen hohen Beliebtheitsgrad bei den Österreichern beweisen, dennoch sei er skeptisch. "Schaff' ich es nun nochmal, diese Leistungen zu bringen, denn ich glaube, der Zuseher hat relativ wenig von mir, wenn ich nicht so performe wie in den letzten Jahren und genau darum geht es", erklärte Hirscher im Interview nach der Romy-Verleihung.
Der Anspruch sei "wenn weiter, dann ordentlich weiter", betonte der Ausnahme-Athlet.
Von Kindesbeinen an wird Marcel von seinem Vater Ferdinand (re.), einem staatlich geprüften Ski- und Snowboardlehrer, betreut. Im Trainer-Team seines Sohnes gilt er als eine Art "Supervisor", der auch bei Video-Analysen dabei ist. Der um sieben Jahre jüngere Bruder Leon (Mi.) wollte in die Fußstapfen seines Bruders treten, eine schwere Hüftkrankheit bremste ihn aus.
Stets an seiner Seite: Mit Laura Moisl war Marcel zehn Jahre liiert, bis sich das Paar im vergangenen Sommer endlich dazu entschloss, eine Ehe zu schließen.
Bereits in der Jugend ließ der 173 cm große Fahrer sein Talent aufblitzen. Als 14-Jähriger wurde er dreifacher österreichischer Schülermeister, als 15-Jähriger kam er nach Erreichen des Alterslimits bei FIS-Rennen zum Einsatz.
In Lenzerheide kam er damals - zum Start war er als Juniorenweltmeister berechtigt - als Drittletzter auf Rang 24 mit einem Rückstand von 3,17 Sekunden auf Sieger Aksel Lund Svindal.
Seinen Durchbruch im Weltcup erlebte Marcel Hirscher im olympischen Winter 2009/2010. In Val d'Isère carvte er in seiner Paradedisziplin Riesenslalom zu seinem ersten Weltcup-Sieg.
Der Salzburger triumphierte im vergangenen Dezember in Alta Badia erstmals auch im Parallel-Riesentorlauf und egalisierte mit dem 62. Weltcupsieg die ÖSV-Bestmarke der österreichischen Jahrhundert-Sportlerin Annemarie Moser-Pröll. Inzwischen hält er bei 67.
Auch bei den Weltmeisterschaften hagelt es Medaillen für Hirscher. 2013 gewann er in Schladming bei seinem ersten Antreten, dem Mannschaftsbewerb, die Goldmedaille mit dem österreichischen Team. Im Riesenslalom gewann er seine erste WM-Einzelmedaille, eine silberne.
Im vergangenen Oktober wurde Hirscher zum vierten Mal von den Mitgliedern der Internationalen Ski-Journalisten-Vereinigung (AIJS) zum Alpinskisportler des Jahres gewählt. Damit schloss er zum bis dato allein führenden Schweizer Pirmin Zurbriggen auf.
Im vergangenen Jahr wurde der Salzburger von der Zeitung L’Equipe zum "Champion der Champions 2018" bzw. zum Weltsportler des Jahres gekürt. Hirscher ist der erste Skifahrer überhaupt, der die prestigeträchtige Trophäe in Empfang nehmen durfte. Diese Ehre wurde vor ihm keinem Österreicher zuteil.
Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt Hirscher 2016. Den Orden überreichte ihm der damalige Bundeskanzler Werner Faymann.
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