Flugshow am Kulm mit mehr als 100.000 Fans

Flagge zeigen: Ein Fan beim Skiflug-Weltcup in der Obersteiermark.
Das Skiflug-Spektakel in der Steiermark begeistert die Massen. Heute geht es mit der Qualifikation los.

Trotz „Didl-Aus“ ist das Skifliegen am Kulm ein Publikumsmagnet. Mittwoch wurde bekannt, dass Thomas Diethart, Freunde nennen den niederösterreichischen Tourneesieger „Didl“, am Wochenende in der Obersteiermark nicht an den Start gehen wird. „Es gibt nur wenige Sportveranstaltungen, bei der so viele Emotionen vorhanden sind wie am Kulm“, sagte Trainer Alexander Pointner bei der Bekanntgabe der Entscheidung.

Diethart solle Zeit bekommen, den Rummel um seine Person verarbeiten zu können. „Jetzt hat er die Möglichkeit, das Ganze sacken zu lassen, damit er dann für weitere Aufgaben gerüstet ist“, erklärte Pointner.

Aber schon vor der Absage des Niederösterreichers ging der Ticketverkauf gut, 35.000 sind für jeden der drei Wettkampftage weg. Eine Karte kostet an der Tageskassa 20 Euro.

Hubert Neuper, Chef des Organisationskomitees, tut es leid, dass der neue Überflieger nicht dabei ist. Doch er hat Verständnis für die Entscheidung, kennt der 53-Jährige doch den Trubel rund um einen jungen Tourneesieger – Neuper hatte 1980 mit 19 Jahren gewonnen. Diethart selbst bedauert, dass er auf sein erstes Antreten bei einem Skifliegen noch warten muss. Er wird am Samstag aber an der Schanze sein und die Faszination zumindest erahnen können.

Rummel um die Österreicher gibt es in Bad Mitterndorf immer. Auch wenn Diethart fehlt, sind mit Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern zwei Top-Stars sowie mit Wolfgang Loitzl ein Lokalmatador dabei.

Schlierenzauer ist einer der weltbesten Skiflieger, 2009 hatte er am Kulm den bisher weitesten Flug (215,5 m) gestanden. Der Tiroler gewann bereits zwei Mal, zuletzt, im Jahr 2012, war er „Sieger der Herzen“. Sein Reißverschluss war kurz vor dem Start gerissen und musste notdürftig geflickt werden. Die Schneiderkunst entsprach allerdings nicht dem Reglement, Schlierenzauer wurde in Führung liegend disqualifiziert.

VIP für Jedermann

Erstmals gibt es keinen offiziellen VIP-Klub, da immer mehr Unternehmen aufgrund strenger ethischer Richtlinien vorsichtig mit Einladungen umgehen. Neuper hat deshalb den „Klub Kulm United“ gegründet. Dessen Mitglieder halten im Rahmen des Weltcups ein Seminar ab. Einer der Vortragenden ist Toni Innauer.

Dafür gibt es einen VIP-Klub für Jedermann. Auf der „Fliegerwies’n“ kann man sich für 99 Euro verpflegen lassen.

Die weitesten Flüge am Kulm

Freitag: Training (11.30) und Qualifikation (14 Uhr, live auf ORF eins)

Samstag und Sonntag jeweils ein Weltcup-Bewerb (beides 14 Uhr, live auf ORF eins).

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