Kreuzbandriss: Droht Hannes Reichelt das Karriereende?

SKI-WELTCUP IN BORMIO: ABFAHRT DER HERREN / STURZ REICHELT (AUT)
Der Routinier hatte sich in der Abfahrt von Bormio schwer verletzt. Kehrt der 39-Jährige wieder in den Weltcup zurück?

Es war ein vergleichsweise harmloser Ausrutscher, der Hannes Reichelt in der Abfahrt von Bormio unterlief. Kein Vergleich jedenfalls zu seinem wilden Abflug 2016 auf der Streif in Kitzbühel, als er am Oberhausberg durch die Luft geflogen war. Damals hatten sich alle gewundert, dass er wenige Tage später in Garmisch schon wieder am Start stehen konnte.

Bei seinem Sturz in Bormio hatte Hannes Reichelt weniger Glück. Der Abtransport mit dem Rettungshubschrauber hatte schon Schlimmes befürchten lassen, nach der genauen Untersuchung im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck besteht nun Gewissheit: Der 39-Jährige zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen knöchernen Ausriss des äußeren Kapselbandkomplexes im rechten Knie zu.

Hannes Reichelt wird noch am Sonntag von Chirurg Karl Golser operiert, der Salzburger fällt damit die gesamte Saison aus. Ob der Routinier noch einmal in den Weltcup zurück kehren wird, bleibt abzuwarten. Mit seinen 39 Jahren ist Reichelt ist der dienstälteste Rennläufer im Skizirkus. Abgesehen von einem Bandscheibenvorfall (2014) war der Super-G-Weltmeister von 2015 in den letzten Jahren von Verletzungen verschont geblieben.

"Muss dann im Sommer entscheiden"

Der Kreuzbandriss hat auch Österreichs Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher getroffen. "Es ist durchaus ein Schock für ihn, genauso wie für uns alle", berichtete Puelacher nach einem Telefonat mit Reichelt am (heutigen) Sonntag im ORF. Was die Verletzung für die weitere Karriere des 39-Jährigen bedeute, wollte Puelacher nicht beurteilen.

"Das ist schwierig zu sagen. Der Hannes muss dann im Sommer entscheiden, ob er es noch einmal probiert oder es sein lassen wird. Wichtig ist, dass er die Therapie sehr professionell angeht", erklärte Puelacher.

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