Kritik zum Auftakt der Snowboard-WM
Drei der vier österreichischen Herren qualifizierten sich am Donnerstag für das 32-er-Finale im Snowboard-Cross bei den Weltmeisterschaften am Kreischberg. Der Vorarlberger Markus Schairer schaffte es mit der drittbesten Zeit, auch Debütant Julian Lüftner und Alessandro Hämmerle sind am Freitag (11.45 Uhr/live ORF eins) mit dabei. Hanno Douschan schied aus.
Salto von Schairer
Schlechte Bodensicht in der Qualifikation forderte die volle Aufmerksamkeit der Athleten. 2009-Weltmeister und 2013-Vizeweltmeister Schairer erwischte eine Welle und schlug einen Salto. „Gott sei Dank ist nichts passiert. Es ist sehr wenig Platz zum Abbremsen da, ich wollte vor dem Zaun noch zum Stillstand kommen“, schnaufte der 27-Jährige durch. Blaue Flecken wird er abbekommen haben, auch der Knöchel schmerzte, das Ziel blieb aber unverändert gleich: „Auf das Stockerl kommen.“
Nicht nur die Sicht war schlecht, sondern auch die Schneebedingungen schwierig. „Der Schnee ist tot. Er bindet sich nicht mehr, da kommt nichts zurück. Man muss ein bissi dahinschleichen und mit Gefühl fahren. Aber ich glaube, das können wir alle.“ Er hatte mit Ausnahme des unfreiwilligen Überschlags dennoch seinen Spaß und freut sich auf morgen. „Wenn vier fahren, wird es interessant. Ich habe noch keinen Heat zu viert gesehen, gestern haben wir es zu dritt probiert, da war es schon relativ knackig.“
Schairer war im ersten Teil der Qualifikation hinter dem Australier Alex Pullin und dem Spanier Lucas Eguibar ex aequo mit dem Italiener Tommaso Leoni Dritter. Die Top-16 kamen direkt weiter, die anderen fuhren einen zweiten Qualilauf, die jeweils bessere Zeit zählte. Lüftner (am Ende Gesamt-19.) und Hämmerle (20.) schafften es knapp nicht im ersten Durchgang und mussten nochmals ran. Hanno Douschan schied als 39. aus, 32 erreichten das Finale.
"Volle Attacke"
Hämmerle wusste nach seinem ersten Lauf, dass er - auch ob der schlechter werdenden Bedingungen - die Quali so gut wie fix in der Tasche hatte. „Ich bin befreit gefahren, habe noch geschaut, wo ich was verbessern kann“, meinte der Vorarlberger. „Die Bodensicht ist katastrophal, man sieht keine Spuren. Für morgen heißt es aber volle Attacke und Vollgas, denn alle, die morgen neben mir stehen, haben die gleichen Bedingungen.“
Ursprünglich waren sogar Sechserläufe geplant gewesen, weil der Kurs aber sehr eng ausfällt, ging man auf vier Teilnehmer pro Lauf zurück. „Es ist richtig eng, ich bin schon gespannt, wie es wird. In der ersten Kurve heißt es guten Speed mit rausnehmen und bis unten verwalten. Der Start ist eigentlich meine Stärke, aber hier ist das ein bissl komisch konstruiert, da ist das nicht so entscheidend. Aber wird schon hinhauen“, sagte Hämmerle.
Debütant Lüftner erfüllte sich den Traum vom WM-Finale. „Es war perfekt. Ich war extrem locker am Start, habe das Ganze gleich im ersten Lauf gut runtergebracht. Im zweiten habe ich noch ein bisschen was wegen der Linie getestet. Das riskiert man nicht sinnlos, wenn man schon fast fix qualifiziert ist.“ Er erwartet ein extrem spannendes Rennen, Überholmöglichkeiten sieht er in den Querpassagen. „Ich möchte runterkommen und sagen, ich habe mein Bestes gegeben, ich habe gefightet.“
Von einem „Drama“ sprach Douschan. „Ich hatte im ersten einen super Speed, habe aber in den letzten zwei Wellen in die vorletzte Bank rein die Kontrolle verloren, und es hat mich ausgehoben. Im zweiten hat mir dann der Speed gefehlt. Ich bin wirklich schwer enttäuscht.“ Mit einem mit weinenden Auge wird er das Finale mitverfolgen. „Ich wünsche den anderen alles Gute.“
Mit einem guten ersten Qualifikationslauf und der gesamt 13. Zeit hat sich die Niederösterreicherin Maria Ramberger die WM-Finalteilnahme im Snowboard-Cross am Kreischberg gesichert. Ausgeschieden sind am Donnerstag hingegen Susanne Moll (17.) und Debütantin Katharina Neussner (27.). Die Medaillenentscheidung der Top-16 geht am Freitag in Szene (11.45 Uhr/live ORF eins).
Ramberger lag im ersten Teil der Qualifikation an der zehnten Stelle, nur die besten Acht zogen direkt in das Finale ein, die 28-jährige WM-Achte von Stoneham 2013 hatte damit eine gute Ausgangsposition. Ein Sturz im zweiten Versuch hatte keine Auswirkungen, sie überstand ihn zudem unbeschadet.
Keine Schmerzen
Um 18/100 Sekunden die Finalteilnahme verpasst hat Moll. „Ein bisserl habe ich noch zittern dürfen, ich bin auf dem Schleudersitz gehockt, aber leider ist es sich nicht ausgegangen. “Es war aber sowieso nicht so mein Lauf, von dem her kann ich ein bisschen besser damit leben. Breitere Läufe taugen mir mehr„, meinte die Vorarlbergerin.
Erfahrung gesammelt hat Debütantin Neussner aus Niederösterreich, auch sie überstand einen Sturz im zweiten Lauf unverletzt. “Mit dem ersten Lauf war ich ganz zufrieden, es war sicher noch überall was zum Ausbessern. Im zweiten hatte ich einen blöden Fehler, aber das passiert. Ich fahre jetzt zum Europacup und da gebe ich Vollgas."
Qualifikationsschnellste war die tschechische Sotschi-Olympiasiegerin Eva Samkova vor ihrer “Vize„ Dominique Maltais aus Kanada.
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