Kofler springt in die Favoritenrolle

Kofler springt in die Favoritenrolle
Kofler feiert in Engelberg seinen vierten Saisonsieg und ist nun der große Gejagte bei der Tournee.

Andreas Kofler scherte sich nicht um Haltungsnoten und Wertungsrichter. Natürlich wäre es einem Stilisten wie ihm nicht schwer gefallen, den beeindruckenden 138-Meter-Flug mit einem lupenreinen Telemark zu vollenden, doch Kofler pfiff in diesem Moment auf den Schönheitspreis. Warum auch unnötig Risiko eingehen, wenn bereits eine Sicherheitslandung zum Sieg reicht?

Zu gut war Andreas Kofler noch sein schwerer Sturz auf der Titlis-Schanze von Engelberg in Erinnerung, zu präsent war das Missgeschick von Jungstar Gregor Schlierenzauer, der erst am Samstag bei der Landung im tiefen Schnee einen kapitalen Stern gerissen hatte.

24 Stunden nach seinem Crash war Schlierenzauer schon wieder ganz der Alte. Kein Anflug von Verunsicherung, keine Anzeichen von Schwäche – der Tiroler landete trotz Prellungen und einer schlaflosen Nacht auf dem vierten Platz und gilt bei der Vierschanzentournee als einer der aussichtsreichsten Kandidaten auf den Sieg.

Wer von Oberstdorf bis Bischofshofen der große Gejagte sein wird, daran bestehen spätestens seit der gelungenen Tournee-Generalprobe in Engelberg keine Zweifel mehr: Andreas Kofler hat in diesem Winter die Lufthoheit, in Engelberg feierte der 27-jährige schon seinen vierten Saisonerfolg und baute damit auch die Führung im Gesamtweltcup aus.



Locker & leicht

Kofler demonstriert in diesem Winter eine beeindruckende Leichtigkeit des Seins. Die kleinen technischen Probleme, die sich in Harrachov eingeschlichen hatten, sind dank Sonderschichten wieder behoben. Zudem darf sich Kofler – im Gegensatz zu Herausforderer Schlierenzauer – bereits Tourneesieger (im Jahr 2010) nennen.

Doch auch der Titelverteidiger kommt immer besser in Luftfahrt. Thomas Morgenstern, der Dominator des letzten Winters, bewies aufsteigende Tendenz und wurde Fünfter. Und mit Martin Koch (8.) gibt`s noch einen weiteren Geheimfavoriten auf den Tournee-Sieg. Wie sagt doch Cheftrainer Alexander Pointner: "Wir haben viele Siegertypen in unserem Team."




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