Kein Österreicher war beim NHL-Debüt so jung wie Marco Rossi

Kein Österreicher war beim NHL-Debüt so jung wie Marco Rossi
Die Premiere des 20-Jährigen für Minnesota Wild in der Nacht auf Freitag war vielversprechend.

Eine Sekunde war Marco Rossi in seinem ersten NHL-Spiel gerade einmal auf dem Eis, da trat der 20-Jährige bereits in Erscheinung. Vom Bully weg wurde der Österreicher von seinem Gegenspieler gefoult und holte so eine zweiminütige Überzahl für Minnesota Wild heraus.

Eine Szene, die das Debüt des Vorarlbergers in der besten Liga der Welt durchaus sinnbildlich beschreibt. Marco Rossi war mittendrin statt nur dabei. 16:19 Minuten Eiszeit gewährte Headcoach Dean Evason seinem neuen Schützling beim 3:2-Sieg der Minnesota Wild bei den Boston Bruins.

Von den sechs österreichischen Feldspielern, die es neben Goalie Reinhard Divis vor Rossi in die NHL geschafft hatten, durfte nur einer bei seinem Debüt länger spielen: Thomas Vanek – und das um gerade einmal drei Sekunden.

Ob Marco Rossi eine ähnlich große Karriere bevorsteht? Ein Indiz dafür ist sein Alter. Thomas Vanek war bei seiner Premiere am 5. Oktober 2005 im Dress der Buffalo Sabres eineinhalb Jahre älter als Rossi. Für Rossi spricht auch seine Vielseitigkeit. Während Vanek mit seinen 1,88 Metern und meist über 95 Kilogramm die meiste Zeit vor dem Tor positioniert war, ist Rossi dynamischer und mit 1,75 Metern und 83 Kilo im Vergleich ein Leichtgewicht.

Technisch versiert

Ein Problem wäre seine Statur vielleicht früher einmal gewesen. Doch bereits vor mehr als zehn Jahren wurden auch im Eishockey die Spielregeln dahingehend angepasst und verschärft, dass schnelle und technisch versierte Spieler besser geschützt sind. Als solcher gilt Marco Rossi, der als glänzender Eisläufer als Center ebenso wie als Flügel zum Einsatz kommen kann.

Beide Positionen spielte er auch bei seinem Debüt in der zweiten Sturmreihe. Aufgrund seiner Spielintelligenz und Torgefährlichkeit kam er auch im Power Play zum Einsatz. Er gab zwei Torschüsse ab und bereitete eine gute Chance vor. Beinahe hätte der Feldkircher einen Scorerpunkt gesammelt – so, wie es neben Vanek einst auch Andreas Nödl, Michael Grabner und Thomas Pöck bei ihren Debüts gelungen war.

Die nächste Gelegenheit um zu treffen hat Rossi bereits in der Nacht auf Sonntag, wenn Minnesota die Washington Capitals empfängt. Dass der Stürmer dabei zu seinem Heimdebüt im „Xcel Energy Center“ in Saint Paul kommen wird, ist nahezu sicher. Nach dem Ausfall von Minnesotas Topstürmer Kirill Kaprisow, der sich in Boston schwerer verletzte, wird der junge Österreicher nach seinem gelungenen Debüt umso mehr gebraucht werden.

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