Kein automatischer Olympia-Abbruch bei höheren Corona-Zahlen

OLYMPISCHE WINTERSPIELE PEKING: KLIMA
Seit 23. Jänner gab es 232 positive Tests in der Pekinger Olympia-Blase. Vor der Eröffnung am Freitag mehren sich die Fälle. Für den Chefarzt des IOC ist dies kein Grund für eine Absage.

Im Fall steigender Corona-Zahlen bei Olympia will das IOC keine Grenzmarke für einen Abbruch der Winterspiele festlegen. "Wir setzen uns keine Schwellenwerte. Es geht auch nicht nur um die konkreten Zahlen, sondern auch darum, inwieweit Fälle innerhalb der Blase miteinander zusammenhängen", sagte Brian McCloskey, Leiter der Medizinischen Expertenkommission, am Mittwoch in Peking.

Bisher habe es in der Corona-Blase vor Beginn der Spiele bei den ermittelten Infektionen keine miteinander verbundenen Fälle gegeben, fügte der Experte des Internationalen Olympischen Komitees hinzu.

Kurz vor Beginn der Winterspiele haben die Organisatoren zuletzt 32 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das OK am Mittwoch berichtete, wurden am Vortag 15 Einreisende positiv auf das Coronavirus getestet. 17 Infektionen wurden zudem bei Personen festgestellt, die zuvor nach Peking gereist waren und sich bereits in der geschlossenen Olympia-Blase befinden. Unter den am Mittwoch gemeldeten Infizierten befanden sich neun Athleten oder Teammitglieder.

Insgesamt zählten die chinesischen Organisatoren seit dem 23. Jänner und bis zum Dienstag 232 positive Tests. Davon wurden 136 Infektionen bei den Kontrollen am Flughafen festgestellt, 96 innerhalb des sogenannten "geschlossenen Kreislaufs" für alle Olympia-Beteiligten. Die meisten positiv Getesteten würden keine Symptome zeigen, sagte McCloskey. Elf Infizierte hätten allerdings im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Keiner dieser Fälle war ernsthafter Natur", sagte der IOC-Arzt.

An das Regelwerk halten

Wenn die meisten Teilnehmer in Peking angekommen seien, würden die Fallzahlen voraussichtlich sinken. "Diejenigen, die sich an das Regelwerk halten, haben eine sehr niedrige Wahrscheinlichkeit, positiv getestet zu werden", versicherte McCloskey.

Für die Winterspiele gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.

Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Kommentare