Innerhofer besiegt Svindal

Weltcupsieg Nummer vier für Christof Innerhofer.
Im dritten Speedrennen der Saison heißt der Sieger erstmals nicht Svindal. Scheiber 4.

Das Speed-Wochenende in Lake Louise gilt den Herren gemeinhin als Aufwärmen, jenes von Beaver Creek, das am Freitag mit der schwierigen Abfahrt eröffnet wurde (Samstag folgt der Super-G mit Marcel Hirscher), als Ernstfall. Und der brachte durchaus bemerkenswerte Erkenntnisse:Christof Innerhofer, der einen kompletten Medaillensatz von der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen mit nach Gais in Südtirol gebracht hat (Super-G-Gold, Kombi-Silber, Abfahrtsbronze) und sich im letzten Sommer vor allem mit Rückenschmerzen beschäftigte, ist wieder da. Das 27-jährige Mitglied der Sportgruppe der italienischen Finanzwache feierte seinen zweiten Sieg in einer Weltcup-Abfahrt nach Bormio 2008, "es ist wunderbar."Aksel Lund Svindal, der zweifache Sieger von Lake Louise, ist schlagbar, diesen Beweis trat Innerhofer an. „Das war ein bisschen zu wild“, sagte der Norweger über seine Fahrt, sie genügte aber, um seine Führung im Gesamtweltcup auf nun schon 110 Punkte auf dem Amerikaner Ted Ligety auszubauen.Klaus Kröll zeigte, dass auch Innerhofers Fahrt nicht perfekt war – 38 Hundertstel­sekunden war der 32-Jährige auf den ersten 25 Fahrsekunden schneller als der Sieger. Doch der Abfahrtsweltcupsieger verlor sukzessive Zeit und reihte sich erst an neunter Stelle ein.Bester Österreicher war damit. . .Florian Scheiber! Der Sölder Aufsteiger aus dem Europacup war schon in Lake Louise Elfter, doch seine Fahrt mit Startnummer 42 auf den vierten Rang zeigte, dass da ein weiterer Rohdiamant heranreift. 25 ist der Zollbedienstete, seine Geduld beginnt sich auszuzahlen.Das schaffte ein Kollege nicht:Max Franz zahlte Lehrgeld. In einer Linkskurve nach rund 50 Fahrsekunden hatte der Kärntner so viel Innenlage, dass er einen Schlag auf den Innenski nicht mehr korrigieren konnte und das nächste Tor verpasste. "Sowas wurmt mich extrem", sagte Franz, 23, dem ein kleiner, aber nicht unwesentlicher Trost bleibt: Gesundheit.Tobias Stechert nämlich fügte seiner schier endlosen Serie von Blessuren ein weiteres Kapital hinzu. Am Freitag erwischte es – ohne Sturz – das linke Knie des 27-jährigen Oberst­dorfers, der zuletzt als Fünfter der Abfahrt von Lake Louise aufgezeigt hatte. Der um zwei Jahre ältere Bruder von Speedspezialistin Gina Stechert (ebenfalls so ein Pechvogel) musste im Akja zu Tal gebracht werden. Beide Stecherts zusammen hatten schon fünf Kreuzbandrisse. . . 

  Name Land Zeit
1.  Christof Innerhofer  ITA  1:41,69
2.  Aksel Lund Svindal  NOR  1:41,92
3.  Kjetil Jansrud  NOR  1:42,19
4.  Florian Scheiber  AUT  1:42,29
5.  Dominik Paris  ITA  1:42,54
6.  Georg Streitberger  AUT  1:42,56
7.  Johan Clarey  FRA  1:42,58
8.  Peter Fill  ITA  1:42,62
9.  Klaus Kröll  AUT  1:42,70
10.  Didier Defago  SUI  1:42,74

Gesamtweltcup nach fünf Rennen

  Name Land Pkte
 1.  Aksel Lund Svindal  (NOR)   280
 2.  Ted Ligety  (USA)           170
 3.  Marcel Hirscher  (AUT)      140
 4.  Manfred Mölgg  (ITA)        130
 5.  Kjetil Jansrud  (NOR)       119
 6.  Max Franz  (AUT)            112
 7.  Christof Innerhofer  (ITA)  111
 8.  Adrien Theaux  (FRA)        105
  .  Klaus Kröll  (AUT)          105
10.  Andre Myhrer  (SWE)         100
  .  Joachim Puchner  (AUT)      100
12.  Johan Clarey  (FRA)         82
13.  Erik Guay  (CAN)            80
14.  Dominik Paris  (ITA)        77
15.  Florian Scheiber  (AUT)     74
     Weiter:    
19.  Hannes Reichelt  (AUT)      69
22.  Matthias Mayer  (AUT)       58
  .  Georg Streitberger  (AUT)   58
31.  Benjamin Raich  (AUT)        43
32.  Reinfried Herbst  (AUT)      40
36.  Romed Baumann  (AUT)        31
45.  Marcel Mathis  (AUT)         22
  .  Manfred Pranger  (AUT)      22
51.  Johannes Kröll  (AUT)       16
75.  Christoph Nösig  (AUT)      8

Abfahrts-Weltcup nach zwei Rennen

  Name Land Pkte
 1.  Aksel Lund Svindal  (NOR)   180
 2.  Christof Innerhofer  (ITA)  104
 3.  Kjetil Jansrud  (NOR)       89
  .  Klaus Kröll  (AUT)          89
 5.  Max Franz  (AUT)            80
 6.  Dominik Paris  (ITA)        77
 7.  Florian Scheiber  (AUT)     74
 8.  Marco Sullivan  (USA)       73
 9.  Johan Clarey  (FRA)         62
10.  Guillermo Fayed  (FRA)      58
11.  Erik Guay  (CAN)            56
12.  Peter Fill  (ITA)           50
13.  Tobias Stechert  (GER)       45
14.  Georg Streitberger  (AUT)    43
15.  Joachim Puchner  (AUT)       40
     Weiter:    
21.  Hannes Reichelt  (AUT)      20
22.  Matthias Mayer  (AUT)       18
23.  Johannes Kröll  (AUT)       16
28.  Romed Baumann  (AUT)        12

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