Weitblick eröffnet den Eishockey-Youngsters die Perspektive

Villachs Tormann-Hoffnung Ali Schmidt
Der Villacher Ali Schmidt, der Wiener Lukas Piff oder zum Beispiel der Klagenfurter Kele Steffler zeigen im Play-off auf.

Wie oft wurde in den vergangenen Jahren von Experten und Vereinsverantwortlichen gesagt, der Markt an österreichischen Spielern sei zu klein, oder die Nachwuchsspieler seien nicht gut genug für die oberste Liga. Der Antrag von Feldkirch auf eine Aufnahme in die ICEHL bekam auch deshalb keine Mehrheit, weil Konkurrenten fürchteten, es gäbe nicht genügend österreichische Spieler für neun Klubs.

Wenn man sich die Spiele im Viertelfinale ansieht (heute ist Runde drei), dann ergibt sich ein anderes Bild. Klubs, die jahrelang den Nachwuchs vernachlässigten, sind bereits vor dem Play-off ausgeschieden. Das Viertelfinale macht wieder einmal deutlich: Es gibt guten Nachwuchs, wenn man ihm vertraut.

Dass es im Kärntner Viertelfinal-Derby zwischen KAC und Villach nach zwei Spielen 1:1 steht, liegt auch am 21-jährigen Villacher Eigenbau-Tormann Alexander „Ali“ Schmidt. VSV-Trainer Rob Daum plante mit dem Legionärskeeper Jakub Sedlacek, doch der Tscheche musste im ersten Spiel (1:5) angeschlagen vom Eis und Schmidt bekam seine Chance, die er sich schon nach dem letzten Spiel des Grunddurchgangs verdient hätte. In Dornbirn war er beim Stand von 1:4 gekommen und seine Mannschaft holte mit einem 6:5 n.P. das letzte Viertelfinal-Ticket.

Die Wiener Schule

Das Vertrauen der Trainer in die Jungen hängt auch von der Vorgabe der Vereine ab. Die Corona-Saison war eine perfekte Möglichkeit, in Ruhe aus den Youngsters Stammspieler zu machen.

Die Leistung des Capitals-Trainerteams um Dave Cameron und Christian Dolezal ist in diesem Sinn nicht hoch genug und nicht mit dem Erreichen einer bestimmten Play-off-Runde einzuschätzen. Die Wiener bildeten ihre größten Talente zu Stammspielern aus. Goalie Sebastian Wraneschitz (19) machte bei seinen zwölf Einsätzen gute Figur und spielte sich bei der U20-WM in die Notizbücher von NHL-Scouts. Stürmer Patrick Antal (20) schaffte es in die Powerplay-Formation und spielte so gut, dass er nach seinem Armbruch schmerzlich vermisst wurde. Verteidiger Lucas Piff (20) spielt auch im Play-off ruhig und clever, als ob er schon fünf Jahre Profi wäre.

Die Wiener Arbeit mit den eigenen Talenten in dieser Saison wird dem Klub noch lange helfen. 

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Lukas Piff steckt nicht zurück

Zweigleisiger KAC

Nicht unerwähnt darf die Entwicklungsarbeit des KAC bleiben, der auch heuer ein Farmteam in der Alps Hockey League stellte. Die besten Youngsters sorgen dennoch im Einserteam für einen gesunden Konkurrenzkampf. Da kommt es gelegen, dass jemand wie Kele Steffler (22) die angespannte Defensive entlastet. Im Angriff zeigt Samuel Witting (23) mit seinen zwei Play-off-Punkten, dass er auch in der heißen Phase bereit ist.

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KAC-Jungstürmer Samuel Witting

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