Hirscher trainiert Frühjahrsbedingungen

Marcel Hirscher will sich mehr an den Speed in der Abfahrt und im Super-G gewöhnen - entwickelt er sich tatsächlich in Zukunft zum Allrounder?
Der Salzburger will bei den Abfahrtsmeisterschaften in Innerkrems Speed und Frühlingsschnee trainieren.

Für Marcel Hirscher und Co. ist die Weltcup-Saison zwar beendet, jedoch gibt es immer noch Rennen, bei denen man die weichen Bedingungen und den Frühlingsschnee ausgezeichnet trainieren kann. Der dreifache Gesamtweltcup-Sieger geht bei den slowenischen und kroatischen Abfahrtsmeisterschaften in Innerkrems an den Start. Der Technik-Spezialist tritt dort am Donnerstag zu einem Training und gleich zwei Rennen an, um die nötigen 80 FIS-Punkte für eine Weltcup-Starterlaubnis zu erobern.

Herausforderung angenommen

"Ein geiles Projekt. Mit so hohen Startnummern bin ich wahrscheinlich noch nie gefahren", gab sich der 25-jährige Salzburger auch am Ende der anstrengenden Olympia-Saison motiviert. Trotz der fünfmonatigen "Hochschaubahn" will Hirscher mit dem Fernziel, als erster Skifahrer überhaupt den Gesamtweltcup vier Mal in Folge zu gewinnen, die Frühjahresbedingungen so gut wie möglich zum Training nützen.

Eisige Bedingungen sind rar

"Jeder weiß, dass wir auf Eis gut gewappnet sind. Aber in den vergangenen drei Jahren haben gut die Hälfte aller Rennen bei Frühjahresbedingungen stattgefunden", erklärte Hirscher-Coach Michael Pircher, warum sich sein Schützling gleich jetzt noch - auch für Materialtests - so richtig reinhängt. "Jetzt hat man noch die Form. Damit kann man später mit ruhigem Gewissen zwei Monate schneefrei gestalten." Vermeiden könne man damit auch die mühevolle "Gletschersuche" im Mai und Juni.

An Speed-Disziplinen näher herantasten

Der Slalom- und Riesentorlauf-Spezialist will nun aktiv versuchen sich in den schnellen Disziplinen einen fixen Startplatz zu ergattern. Hirscher nahm schon an einigen Super-G-Weltcup-Rennen teil, und will sich weiterhin in den Speed-Disziplinen versuchen. Schon vergangen Dezember wollte er in Beaver Creek auch an einem Abfahrtstraining teilnehmen, was aber an den fehlenden Abfahrtspunkten scheiterte. "Eine Exotenregel. Wenn so etwas auch für einen nun dreifachen Gesamtsieger gilt muss man schon fragen, ob die Regeln richtig sind", mokierte sich Pircher.

Sicherheit geht vor

Ohne spezielle Vorbereitung steigt Hirscher deshalb diese Woche in Innerkrems und voraussichtlich auch kommende Woche bei den von Lech ebenfalls nach Innerkrems verlegten österreichischen Speed-Meisterschaften auf die Abfahrtsski. "Ohne große Erwartungen aber", relativierte Pircher. "Die Sicherheit hat absoluten Vorrang. Sollten das Wetter oder die Pistenbedingungen schlecht sein, ziehen wir sofort zurück." Die Grünleitennock-Piste gilt aber als nicht extrem anspruchsvoll, Hirscher ist dort zudem schon oft gestartet.

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