Hirscher holt im Bansko-Riesenslalom als Zweiter Kristall

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Ein schwerer Fehler im Finale kostete Hirscher im Kampf gegen Kristoffersen den Sieg - für die Kristallkugel reichte es.

Marcel Hirscher hat mit dem Gewinn seiner 19. Kristallkugel mit dem Schweden Ingemar Stenmark gleichgezogen. Der Salzburger muste sich am Sonntag im Weltcup-Riesentorlauf in Bansko nur um 4/100 Sekunden Weltmeister Henrik Kristoffersen aus Norwegen geschlagen geben, es folgten die Franzosen Thomas Fanara (0,39) und Alexis Pinturault (0,49).

Damit eroberte Hirscher bereits die zweite kleine Kugel in diesem Winter nach jener im Slalom. Er hält nun bei je sechs in beiden technischen Disziplinen. Im Gesamtweltcup führt Hirscher mit 490 Punkten Vorsprung auf Pinturault und 600 auf Kristoffersen, neun Rennen sind noch ausständig.

"Riesenschritt gemacht"

Die große Kristallkugel, es wäre seine achte in Folge, wird ihm damit nicht mehr zu nehmen sein, neun Rennen sind noch angesetzt. Die damit 20. Kugel würde bedeuten, dass Hirscher mit Rekordhalterin Lindsey Vonn aus den USA gleichzieht. "Punktetechnisch habe ich heute einen Riesenschritt gemacht", sagte Hirscher, der sich zum Gesamtweltcup erst gratulieren lassen will, wenn er rechnerisch nicht mehr einholbar ist. "Das sind Zahlen, die summieren sich langsam und sind recht viel wert", sagte er im ORF-TV-Interview zur 19. Kugel.

Zur Halbzeit lag Hirscher mit 0,22 Sekunden Vorsprung auf Kristoffersen in Führung, der Skandinavier erwischte den leicht besseren Finallauf. "Ich wollte unbedingt gewinnen und habe alles auf eine Karte gesetzt. Da darf man schon zufrieden sein, ich bin ja schon mit dem Becken im Schnee gelegen. Es hat mich hingelegt, das kann passieren, da muss man froh sein, dass ich nicht draußen bin", erklärte Hirscher.

Die Speed-Woche mit drei Rennen in Kvitfjell lässt er nun aus, wird als nächstes Riesentorlauf und Slalom am 9./10. März in Kranjska Gora bestreiten. Dann nach seinem Geburtstag am 2. März schon als 30-Jähriger. Aus Bansko nahm er auch die Ehrenbürgerschaft mit. "In Annaberg Ehrenbürger, jetzt Ehrenbürger in Bansko, das ist nicht schlecht."

Feller hadert

Für Kristoffersen war es der 16. Weltcupsieg, der zweite erst im Riesentorlauf nach Meribel 2015 und der überhaupt erste in diesem Winter und seit dem Slalom 2018 in Kitzbühel. "Ich probiere in jedem Lauf 100 Prozent, wie man bei der WM gesehen hat, ist es möglich, aber anstrengend und schwierig", hatte sich Kristoffersen schon zur Pause selbst Mut gemacht.

Für Manuel Feller läuft es im Riesentorlauf überhaupt nicht mehr rund, nach zuletzt zwei Ausfällen im Weltcup und dem enttäuschenden 15. Rang bei der WM wurde der Tiroler dieses Mal als zweitbester Österreicher 19. "Momentan passt sehr wenig zusammen, es ist die ganze Saison schon auf und ab gegangen, seit dem Ausfall in Saalbach ist was anders", sagte der 26-Jährige. Er freue sich nun auf die Pause bis zu seinen nächsten Rennen in Kranjska Gora.

Johannes Strolz brachte als 27. zum dritten Mal in diesem Winter Punkte im Riesentorlauf ins Trockene. Stefan Brennsteiner schied als Halbzeitzehnter im Finale aus, er war unterwegs zu einer tollen Bestzeit. Roland Leitinger hatte die Finalteilnahme als 31. um eine Position verpasst, Daniel Meier landete auf Platz 44, Patrick Feurstein auf 46. Magnus Walch schied ebenso wie der Norweger Aleksander Aamodt Kilde im ersten Durchgang aus.

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