Hirscher gewinnt Val d'Isere-Riesentorlauf

Immer wieder Marcel Hirscher, und immer wieder Val d’Isère: Wo der heute 24-Jährige 2009 erstmals auf einem Weltcupstockerl stand, wo er 2009 auch seinen ersten Sieg feierte, dort war am Samstag die Bühne für seinen 20. Weltcupsieg, seinen achten im Riesentorlauf. Und: Marcel Hirscher stand zum 13. Mal en suite auf dem Siegespodest in einem technischen Weltcuprennen. Piste und Läufer passen, „ich wüsste nicht, dass ich hier je schlecht gefahren wäre.“ Die steile Face de la Bellevarde ist an sich schon eine Prüfung, „heuer war sie so hart präpariert, wie ich es noch nie erlebt habe“, sagte der Salzburger. Er brauchte Zeit, um sich auf den „Eislaufplatz“ (Hirscher) einzustellen, auch deswegen war er bei Halbzeit Dritter. Laufbestzeit im Finale bescherte ihm dann aber den Sieg. Nichts zu holen gab es hingegen für Ted Ligety, der sich ohnehin nicht als Favorit gesehen hatte und mit starker Zwischenzeit im ersten Lauf ausschied. Der Amerikaner beendete damit eine Serie von 34 Weltcup-Riesenslaloms ohne Ausfall seit 21. Februar 2009 (Sestriere), und er vergab die Chance auf den fünften Sieg en suite. Aksel Lund Svindal schied mit gebrochener Bindung aus, behielt aber bis zum Slalom (Sonntag, 9.30/13.30 Uhr, live ORFeins) noch die Führung im Gesamtweltcup – allerdings nur noch mit 25 Punkten Vorsprung auf Marcel Hirscher, damit reicht ein zehnter Platz (26 Punkte) zum Sprung auf Platz eins. Enttäuschend verlief der Bewerb freilich auch für die anderen Österreicher. Ein Problem hatte Marcel Hirscher dann aber doch mit seinem Sieg: „Wir wissen nicht, wo wir stehen“, sagte er zu Ligetys Ausfall. „Wäre er wieder so weit vorn gewesen wie sonst?“ Wir, das waren der Zweite Thomas Fanara und Stefan Luitz, der ein Jahr nach seinem zweiten Platz in Val d’Isère und einem Kreuzbandriss im Februar Dritter wurde. Der Allgäuer und Val d’Isère, ja, auch das passt.