Hirscher: "Alles andere als easy"
Die Nervösität war Marcel Hirscher beim Technik-Wochenende in Kranjska Gora anzumerken, trotzdem baute er mit eroberten 120 Zählern die Führung im Gesamtweltcup auf den Norweger Kjetil Jansrud auf 164 Punkte aus. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, alles ist gerade easy und cool. Kugel hin, Kugel her. Ich versuche es zu meistern", sagte der Salzburger vor der Finalwoche in Meribel.
Im Riesentorlauf am Samstag steckte Hirscher einen Fehler vor dem Flachstück weg und holte mit einem Vollgas-Lauf und Platz zwei noch das Maximum heraus. Im Slalom verhinderte er nach einem Missgeschick im ersten Durchgang mit einem Balanceakt gerade noch einen Ausfall und sorgte im zweiten für "Schadensbegrenzung", in dem er dank Laufbestzeit von Rang 19 auf 6 nach vorne brauste.
"Über Müdigkeit und Formschwächen braucht man da nicht nachdenken", beschrieb Hirscher den Moment, in dem er sich hellwach zeigte und schnell und richtig reagierte. "Ich versuche, meine Qualitäten so gut wie möglich zu trainieren und auszubilden. Das kommt mir ab und zu zugute", meinte der 26-Jährige. "Es geht da nicht um antrainierte Fähigkeiten, sondern um intuitives Reaktionsvermögen. Wenn du das schulen kannst, ist das super."
Keine müden Beine
Vor Kranjska Gora hatte Hirscher erklärt, dass seine Batterien voller als in den vergangenen Jahren zu dieser Zeit sind. Die Gefahr, müde Beine zu bekommen, bestehe nicht. "Jetzt wartet noch ein bisserl Arbeit auf mich, aber ich nehme die Herausforderung an", erklärte er vor der Abreise aus Kranjska Gora und den "zwei, drei Tagen Pause", die er nehmen wollte. Die Abfahrt am Mittwoch lässt er sicher aus. Ob er den Super-G am Donnerstag bestreitet, wird er kurzfristig entscheiden.
Nach dem Gewinn der Riesentorlauf-Kugel lebt für Hirscher auch noch die Möglichkeit, zum dritten Mal in Folge die Slalomwertung für sich zu entscheiden. "Das wird noch spannend", meinte Hirscher, der den Rückstand auf den am Sonntag neuntplatzierten Deutschen Felix Neureuther auf 55 Zähler verringerte.
"Ich freue mich einfach auf das Rennen, Spannung bis ganz zum Schluss tut gut. Wir werden sehen, wer dann ganz oben steht", sagte Neureuther, der in der vergangenen Saison Hirscher den Vortritt lassen musste. Hirscher lag vor dem abschließenden Bewerb in der Disziplinwertung fünf Punkte hinter Neureuther, gewann dann aber beim Finale in Lenzerheide vor Neureuther und setzte sich mit 15 Punkten Vorsprung durch.
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