Herren-RTL in Santa Caterina: Zubcic siegt, Debakel für den ÖSV

Schwierige Aufgabe: Marco Schwarz in Santa Caterina
Der Kroate setzte sich bei schwierigen Bedingungen vor Zan Kranjec durch. Die Österreicher hatten abermals ihre Probleme.

„Das waren immer meine Bedingungen“, sagte Manuel Feller am Samstagmorgen vor seinem persönlichen Saisonstart beim Riesenslalom von Santa Caterina Valfurva. Anhaltende Rückenprobleme hatten dem Fieberbrunner zu schaffen gemacht, auf den Bewerb in Sölden hatte er verzichtet. Nun hoffte der Tiroler auf ein vernünftiges Resultat in seinem ersten Rennen.

Keine leichte Aufgabe bei Schneefall, der sich seit Freitagmittag auf mehr als einen halben Meter summiert hatte. Zwar hatten die emsigen italienischen Helfer alles versucht, doch die Pistenverhältnisse waren schwierig, rasch bildeten sich Schläge und Löcher, bei schlechter Sicht alles außer ein Grund zur Freude.

Die Problemdisziplin

Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass der Riesenslalom schon seit geraumer Zeit ein Riesenproblem für die Österreicher ist. Daran sollte sich auch an diesem trüben Wintertag nichts ändern.

Immerhin, das Engagement stimmte bei  Manuel Feller. Der Tiroler  kämpfte, Platz 15 bei Halbzeit war der Lohn – bester Österreicher. „Die Piste war im Allgemeinen sehr gut, aber wenn du nicht weißt, was kommt, ist es schwierig, den Ski immer auf Zug zu halten. Aber für meinen ersten Riesenslalom der Saison war es nicht so schlecht. Man muss einfach durchbeißen, auch wenn die Brille mal beschlägt – die Bodensicht ist sowieso null.“

Im zweiten Durchgang schied Feller aus. „Schon in den Toren davor sind mir immer wieder die Skier zusammengekommen, ich hätte vielleicht ein bisserl Tempo rausnehmen und die zwei, drei Plätze in Kauf nehmen sollen, aber hinterher ist man immer gescheiter.“

  1. Filip Zubcic (CRO) 2:15,06 Minuten
  2. Zan Kranjec (SLO) +0,12 Sekunden
  3. Marco Odermatt (SUI) +0,30
  4. Loic Meillard (SUI) +0,66
  5. Alexis Pinturault (FRA) +0,80
  6. Tommy Ford (USA) +0,98
  7. Adam Zampa (SVK) +1,15
  8. Mathieu Faivre (FRA) +1,24
  9. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +1,31
  10. Erik Read (CAN) +1,48

Weiters:

14. Marco Schwarz (AUT) +2,08
20. Adrian Pertl (AUT) +2,71
26. Roland Leitinger (AUT) +3,45

Ausgeschieden im 2. Durchgang:

Manuel Feller (AUT), Stefan Luitz (GER).

Bester Österreicher war somit Marco Schwarz, der nach überstandener Corona-Infektion mit 2,08 Sekunden Verspätung auf die Bestzeit auf Platz 14 landete. „Der erste Durchgang war sicher nicht nach Wunsch, beim zweiten kann ich  mir nicht viel vorwerfen. Leider habe ich kurz vor dem Ziel einen kleinen Fehler gemacht, da wären noch ein, zwei Plätze drinnen gelegen, drei, vier Zehntelsekunden habe ich verloren“, sagte der Kärntner, der mit nur zwei Trainingstagen ins Veltlin gereist war.

Gut präsentierte sich Adrian Pertl, der bislang vor allem im Slalom und im Parallelbewerb erfolgreich war: In seinem zweiten Weltcup-Riesenslalom landete der Kärntner erstmals in den Punkterängen. „Im zweiten Durchgang wäre noch mehr drin gewesen“, sagte der 20., der sich mit Startnummer 63 und 2,66 Sekunden Rückstand  als 28. für den zweiten Lauf qualifiziert hatte. „Ich bin sehr glücklich, dass ich in die Top 30 gekommen bin“, sagte der 24-Jährige, „davor war meine Leistung im Riesenslalom einfach nicht gut genug für einen Start im Weltcup.“ 2,71 Sekunden betrug sein Rückstand.

Probleme auch bei den Favoriten

Den Sieg holte sich der Kroate Filip Zubcic, der zum zweiten Mal nach Naeba (JPN) im vergangenen Februar der Schnellste war. Zwölf Hundertstelsekunden lag er vor dem Slowenen Zan Kranjec, 30 vor dem Schweizer Marco Odermatt, der ebenfalls das Coronavirus erwischt hatte und deswegen beim Parallelrennen in Zürs gefehlt hatte.

Der Franzose Alexis Pinturault verlor acht Zehntelsekunden und wurde Fünfter, noch ärger erwischte es aber Weltmeister Henrik Kristoffersen – der Norweger kassierte 2,78 Sekunden und landete auf Platz 22.

Die nächste Chance folgt am Sonntag: Ab 10.30 Uhr (2. Lauf 13.30) soll abermals ein Riesenslalom in Santa Caterina absolviert werden.

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