Gruber nach Missgeschick Sechster
Der Norweger Magnus Moan war der große Gewinner beim Weltcup-Auftakt der Nordischen Kombination in Lillehammer. Der 29-jährige feierte in seiner Heimat einen Doppelsieg, gewann am Samstag vor dem Pokalverteidiger Jason Lamy Chappuis und 24 Stunden später im Penalty Race etwas deutlicher vor seinem Landsmann Haavard Klemetsen (5,0 zurück).
Bernhard Gruber brachte ein Missgeschick vor dem Langlauf-Start am Sonntag um die Chance, zumindest seinen dritten Rang vom Vortag zu wiederholen. Der Salzburger wurde nach Strafversetzung auf den letzten Startplatz als erneut bester Österreicher Sechster (+21,6).
Gruber hatte von der Großschanze einen nahezu perfekten Sprung gezeigt, mit 135,5 m war er Zweiter hinter Klemetsen und musste wegen des geringen Rückstandes im Penalty Race keine Strafrunde hinnehmen. Von den Mitfavoriten mussten Lamy Chappuis (4.) und Magnus Moan (6.), die zwischen 10,0 und 16,9 Punkte zurücklagen, nach dem Massenstart laut neuem Reglement zweimal in die Strafrunde, wofür sie insgesamt eine halbe Minute benötigten.
Führungsarbeit
Doch Gruber brachte sich selbst um diesen Startvorteil. Statt auf den Startschuss zu warten, lief er etwas zu früh hinter dem als Sprungsieger 10 Sekunden vorab startenden Klemetsen her und wurde wegen des Fehlstarts an die letzte Startposition zurückversetzt. "Ich habe das nicht gewusst", musste Gruber zugeben. Er kämpfte sich durch das Feld ("Das kostete viel Kraft"), Mario Stecher, der mit vier Strafrunden selbst weit zurücklag, leistete Führungsarbeit, doch auf dem letzten Kilometer musste der Olympia-Dritte den Strapazen Tribut zollen. "Am Schluss war ich vollkommen blau", sagte Gruber, der vom dritten Rang zurückfiel. Den sicherte sich der Deutsche Eric Frenzel (+15,2) vor Lamy Chappuis (18,3).
Die übrigen ÖSV-Athleten vermochten sich nicht in Szene zu setzen. Während Norweger, Deutsche und Franzosen mit je drei Mann unter den ersten elf vertreten waren, blieb Gruber allein in diesem Kreis. Immerhin platzierten sich in Tobias Kammerlander (14./1:12,2) und Tomaz Druml (15./1:12,3) zwei jüngere Athleten recht gut. Stecher (25.), Willi Denifl (29.) und Christoph Bieler (30.) haben hingegen Aufholbedarf. "Wir bleiben bis zur Abreise nach Kuusamo in Lillehammer und werden noch wichtige Trainingssprünge absolvieren", sagte Stecher. "Dann kommt auch das Selbstvertrauen beim Springen."
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