Görgl: "Die Leidenschaft motiviert mich"

Elisabeth Görgl meldete sich zurück.
Vier Siege und zwölf Plätze auf dem Podest. Ein Doppelsieg von Elisabeth Görgl vor Anna Fenninger drei Tage vor Weihnachten. Mit einer positiven Bilanz verabschiedeten sich die österreichischen Ski-Damen bis 28. Dezember in die kurze Winterpause.

Besser hätte das erste Drittel der Weltcup-Saison kaum enden können. Elisabeth Görgl gewann am Sonntag den Super-G von Val d’Isère vor Anna Fenninger. Mit diesem Sieg sowie mit Platz zwei in der Abfahrt hinter Lindsey Vonn machte die in Innsbruck lebende Görgl klar, wie sehr mit ihr noch zu rechnen ist. Perfekt sei der Lauf nicht gewesen, "aber offenbar war er gut genug." Mit 33 Jahren und 304 Tagen löste sie Michaela Dorfmeister als älteste Weltcupsiegerin der Alpingeschichte ab.

Die Motivation ist auch in ihrer 15. vollen Weltcupsaison vorhanden. Die Tochter von Olympia- und WM-Medaillengewinnerin Traudl Hecher treibt vor allem die Liebe zum Skisport an. "Es ist die Leidenschaft für den Beruf, die mich motiviert", sagte die Allrounderin. "Natürlich habe ich auch Phasen, in denen ich nachdenke. Aber ich bin immer noch hungrig und weiß ganz innen drin, was mir das alles gibt. Deshalb mach ich das auch."

Dank des Görgl-Sieges gehen die ÖSV-Damen mit einer ansehnlichen Bilanz in die kurze Weihnachtspause. Sie haben vier der bisher elf Saisonrennen gewonnen und insgesamt zwölf Podestplätze geholt – trotz Lindsey Vonn und Tina Maze.

Maze eilt davon

Allerdings hat Anna Fenninger nach einem Saisondrittel bereits 249 Punkte Rückstand auf die wiedererstarkte Maze. Die slowenische Vielfahrerin gestand aber in Frankreich ein, erschöpft zu sein. "Das Programm ist anstrengend, ich brauche jetzt echt eine Pause", sagte die 31-jährige Doppel-Olympiasiegerin von Sotschi 2014.

Natürlich sei sie zufrieden: "Der Saisonstart war nicht so gut, danach lief es aber super. Ich bin gesund und kann attackieren", machte die Slowenin, die 2013 die Gesamtwertung mit Punkterekord für sich entschieden hatte, klar, dass sie erneut die große Kugel will.

Die Weihnachtspause dauert nun doch kürzer als erwartet. Die am Semmering abgesagten Technikrennen vor dem Jahreswechsel finden nun am 28. und 29. Dezember im Tiroler Kühtai statt. Anna Fenninger tat die Semmering-Absage besonders weh. "Das ist eines meiner Lieblingsrennen, schade also", sagte die Salzburgerin. "Mich macht aber auch traurig, dass generell kein Schnee in Österreich liegt."

Ruhige Feiertage

Bei allem Konkurrenzdenken eint die Ski-Damen ein Wunsch. Jener nach ruhigen Weihnachten. "Am liebsten ruhig, entspannt und ohne Stress", sagte Görgl. "Ich freue mich auf das Christkind, aber es wird jetzt eh bald wieder zum Riesentorlauftraining gehen." Auch Fenninger wird die Feiertage zu Hause bei der Familie verbringen.

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