Gesamtweltcup: Hirscher siegt und zieht davon

Schnell, schneller, Hirscher: Auf dem Weg zu Sieg Nummer 43.
Mit dem Sieg in Garmisch hat Marcel Hirscher den Vorsprung im Gesamtweltcup ausgebaut.

Und wieder hat Marcel Hirscher an seiner eigenen Legende weitergearbeitet: Mit dem Sieg beim Riesenslalom von Garmisch-Partenkirchen feierte der fünffache Gesamtweltcupsieger seinen 20. Weltcup-Erfolg in der alpinen Basisdisziplin, ebenso viele Slaloms hat der 27-Jährige bereits gewonnen. Und: Er sorgte für den 100. Riesen- slalom-Weltcupsieg eines Österreichers. Zwar dieses Mal nicht mit 3,28 Sekunden Vorsprung wie noch vor zwei Jahren am gleichen Ort – doch auch 1,50 Sekunden sind eine kleine Welt.

"Für mich war’s schon schön, in Adelboden in den richtigen Spuren zu fahren. Heute war’s körperlich sehr anstrengend, aber ich bin superhappy", sagte Hirscher. Und: "Super, wieder Alexis Pinturault geschlagen zu haben. Aber nach diesem Jänner sind wir alle stehend k.o."

Auf den Plätzen landeten der erstaunliche Schwede Matts Olsson, der 2008 schon Juniorenweltmeister in der Kombination war, nach Verletzungen aber erst jetzt mit 28 Jahren und Startnummer 23 erstmals aufs Podest fuhr, und der Allgäuer Stefan Luitz. Der dreifache Saisonsieger Alexis Pinturault aus Frankreich musste sich hingegen nach einem kapitalen Fehler mit Platz vier begnügen.

Der Rest des Riesentorlauf-Teams kam nicht ins Ziel. Philipp Schörghofer hatte die vergangene Wochen "fast nur im Auto verbracht", um Arzt um Arzt zu besuchen. Eine Überreizung von Bändern und/oder Sehnen im Knie sorgt für Schmerzen, am 13. Tor des ersten Laufs verließ der Salzburger unfreiwillig die Strecke – mit zweitbester Zwischenzeit. "Gehen ist besser als Skifahren", stellte der Dritte von Adelboden fest, "immerhin hab’ ich noch zwei Wochen Pause bis zum WM-Riesenslalom. Aber ein paar Tage Skifahren vorher wären nicht schlecht."

Pleiten, Pech, Pannen

Manuel Feller schied bereits am sechsten Tor aus, und auch Marcel Mathis, Christian Hirschbühl und Daniel Meier schafften es nicht ins Ziel. Christoph Nösig erkrankte kurzfristig und sagte seinen Start ab. Roland Leitinger kam zwar als 21. in den zweiten Durchgang, stürzte dort aber spektakulär und klagte danach über Schmerzen in der rechten Wade. "Irgendetwas passt da nicht."

Matthias Mayer verpasste als 39. das Finale um 71 Hundertstelsekunden. "Wenn du ins Ziel kommst und der Platzsprecher sagt, ,Danke, Matthias, dass du da warst‘, möchte man sich schon davonschleichen." Zwei, drei Tage möchte der Kärntner nun "relaxen, die letzten drei Wochen waren doch anstrengend", und dann geht das Training für die WM los.

Nach Norden

Am Montag geht es für Marcel Hirscher nach Stockholm, dort wird am Dienstag (17 Uhr) Parallel-Slalom gefahren. "Nur fürs hinfliegen gibt’s da schon Punkte", weiß Hirscher, der im Gesamtweltcup nun 432 Punkte vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und 497 Punkte vor Alexis Pinturault liegt. "Die Marschroute stimmt. Am Ende des Winters werden wir zusammenrechnen." Der WM folgen zwei Abfahrten und ein Super-G in Kvitfjell (NOR), Riesenslalom und Slalom in Kranjska Gora (SLO), eventuell zwei Abfahrten in Beaver Creek (USA) und das Finale in Aspen mit Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Slalom.

Davor aber geht es um Medaillen. Was Hirscher bei der WM erwartet? "Der Sieg heute ist eine super Sache, aber in St. Moritz nützt dir das nichts. Von den Bedingungen her wird das ganz anders sein als hier." Neben Slalom, Riesenslalom, Kombi und Teambewerb möchte er auch im Super-G starten.

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